Betrugsmasche Seniorin übergibt falschem Polizisten Goldbarren und Schmuck

Eine ältere Frau aus Rödermark hat einem vermeintlichen Polizisten ihre Wertsachen übergeben, darunter zwei Goldbarren. Die Seniorin wurde um mehr als 100.000 Euro betrogen. In Lorsch entlarvte dagegen eine 72-Jährige einen Fake-Polizisten.

Eine Frau nimmt einen Telefonhörer in die Hand.
Symbolfoto: Falsche Polizisten rufen unter einem Vorwand ältere Menschen an, um sie zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu drängen. Bild © picture alliance/dpa | Jan Woitas

Ein falscher Polizist hat in Rödermark (Offenbach) Gegenstände im Wert von mehr als 100.000 Euro erbeutet. Wie die Polizei mitteilte, gab sich der Betrüger am Sonntagabend am Telefon als Polizist aus und brachte eine Seniorin so um ihre Wertsachen.

Der Unbekannte habe bei der Frau angerufen und ihr erzählt, es habe in der Nachbarschaft einen Überfall gegeben, sie könne das nächste Opfer werden, teilte die Polizei am Montag mit. Man wolle deshalb ihre Wertsachen schützen.

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Zwei Goldbarren und Schmuck übergeben

Nach Angaben der Polizei holte ein 25 bis 30 Jahre alter Mann dann Schmuck und zwei Goldbarren bei der Seniorin im Stadtteil Messenhausen ab. Der Wert des Diebesgut liege "im niedrigen sechsstelligen Bereich", teilte ein Sprecher der Polizeit mit.

Daraufhin sei der Betrüger verschwunden, sagte der Sprecher. Dieser sei laut der Beschreibung der älteren Frau auffällig groß gewesen. Die Polizei sucht nach Zeugen und Hinweisen der Tat.

Die Polizei appellierte am Montag, Wertsachen nicht an vermeintliche Polizisten herauszugeben: "Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertgegenstände bitten." Erhalte man einen Anruf, in dem dies von angeblichen Polizisten gefordert werde, solle man sie umgehend alarmieren und keine Wertsachen aushändigen.

Seniorin in Südhessen erkannte Schockanruf

Anders als in Rödermark hatte eine Seniorin aus Lorsch (Bergstraße) einen Telefonbetrüger als falschen Polizeibeamten entlarvt. Die 72-Jährige sei am Freitag von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen worden, teilte die Polizei am Montag mit.

Der Betrüger habe vorgegeben, ihre Daten seien bei einer festgenommenen Diebesbande gefunden worden. Nun sei ihr Bargeld nicht mehr sicher und sie solle ihm 35.000 Euro Bargeld aushändigen. 

Frau war bereits Betrugsopfer

Doch die Seniorin in Lorsch durchschaute den Versuch, da sie bereits zuvor Opfer eines ähnlichen Betrugs geworden war, wie die Polizei mitteilte. Sie alarmierte die Beamten, die vor ihrer Haustür einen 30 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen kurze Zeit später festnahmen. Dieser wollte demnach die Beute abholen.

Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Der Betrüger nutzte eine Technik namens "Call ID Spoofing", sodass die Nummer der örtlichen Polizei auf ihrem Telefondisplay angezeigt wurde.

Redaktion: Sophia Averesch

Sendung: hr INFO,

Quelle: dpa/lhe