Mann vor Landgericht Frankfurt angeklagt Sexarbeiterin getötet und eingemauert - Mordprozess

Vor dem Landgericht Frankfurt muss sich ein 46 Jahre alter Mann verantworten, der eine Sexarbeiterin getötet haben soll, weil sie keine Beziehung mit ihm wollte. Ihre Leiche soll er in seinem Schlafzimmer eingemauert haben.

Landgericht Frankfurt
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Die Tat soll sich im Oktober 2022 in der Wohnung des Angeklagten in Offenbach ereignet haben. Laut Anklage hatte sich der 46-Jährige in die Sexarbeiterin verliebt und wollte eine dauerhafte Beziehung mit ihr. Seinen eigenen Angaben nach kam es zu einem Streit, weil sich die 27-Jährige nicht von ihrer Familie trennen und ihren Beruf nicht aufgeben wollte.

Er soll die Frau zunächst geschlagen und mit einem Messer bedroht haben. Anschließend soll er sie mit bloßen Händen erwürgt haben. Ihre Leiche soll er in 25 Müllbeutel eingewickelt haben. Wochen später soll er an seinem Hochbett eine Zwischenwand gebaut und die Tote dahinter versteckt haben.

Die Anklage wirft dem Mann Mord aus niederen Beweggründen vor. Am ersten Verhandlungstag am Mittwoch wurde die Anklageschrift verlesen. Der Angeklagte ließ über seinen Verteidiger ankündigen, dass er aussagen werde.

Verheiratet, Mutter und Azubi

Die Frau war verheiratet und Mutter zweier Kinder. Sie lebte mit ihrer Familie in Frankfurt und hatte sich laut Staatsanwaltschaft einige Male mit dem Mann getroffen. Den Angaben nach absolvierte sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin und jobbte an den Wochenenden unter anderem als Sexarbeiterin.

Laut Staatsanwaltschaft hatte sie den Angeklagten in einem Club kennengelernt. Demnach war es zunächst zum Geschlechtsverkehr zwischen dem Freier und seinem Opfer in der Wohnung gekommen. Der Mann habe offenbar eine Zuneigung ihrerseits abgeleitet und der 27-Jährigen nachgestellt. Er habe sie schließlich aus Eifersucht getötet.

Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurden Blutspuren der vermissten Frau gefunden, sodass er in dringenden Verdacht geriet und per Haftbefehl gesucht wurde. Rund fünf Monate später, Anfang März 2023, wurde der Mann in Paris festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert.

Leiche nach Monaten entdeckt

Das Versteck der Leiche blieb aber noch zwei weitere Monate unbekannt. Erst Ende Mai führte der Beschuldigte die Ermittelnden zu der Toten, die bereits mumifiziert war.

Der Prozess wird Anfang März fortgesetzt. Die Schwurgerichtskammer hat zunächst neun Verhandlungstage bis Ende April terminiert. Neben zahlreichen Zeugen aus dem Umfeld von Opfer und mutmaßlichem Täter sollen auch mehrere Sachverständige gehört werden. Es soll auch die Frage der Schuldfähigkeit des Mannes geklärt werden. (AZ 3590 Js 208698/23)

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 21.02.2024, 7 Uhr

Redaktion: Meliha Verderber, Heike Borufka

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe