45-Jähriger in U-Haft Verdächtiger nach Missbrauch in Breuna festgenommen
Nach dem sexuellen Missbrauch einer 16-Jährigen in Breuna hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 45-Jährige sitzt nun in U-Haft. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 71 Wohnungen und Häuser im Rahmen sexualisierter Gewalt an Minderjährigen durchsucht.
Nachdem ein Mann am 14. Juni in Breuna (Kassel) eine 16 Jahre alte Schülerin auf offener Straße überfallen und sie sexuell missbraucht haben soll, wurde ein Verdächtiger festgenommen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der 45-Jährige aus dem Landkreis Kassel sitze nun in Untersuchungshaft.
Polizei und Staatsanwaltschaft kamen nach eigenen Angaben durch Handydaten und Zeugenhinweise auf die Spur des 45 Jahre alten Mannes.
16-Jährige nach Dorffest Opfer eines Sexualdelikts
Der Angriff habe sich ereignet, als die 16-Jährige nach einem Dorffest zwischen 22 und 23 Uhr im Bereich der Bushaltestelle unterwegs gewesen war. Dort habe der mutmaßliche Täter sie verfolgt und in eine Grundstückseinfahrt gezerrt, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Sie sei von dem Mann "gewaltsam festgehalten" und Opfer eines Sexualdelikts geworden. Nach der Tat wurde die Jugendliche zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, konnte aber noch in der Nacht nach Hause.
Hessenweite Durchsuchungen
Hessenweit durchsuchten Ermittler in der vergangenen Woche 71 Wohnungen und Häuser im Zuge einer großangelegten Aktion gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen, darunter auch die Wohnung des 45-Jährigen, wie die hessische Polizei am Montag mitteilte.
Insgesamt wurden 524 Datenträger sichergestellt, darunter Smartphones, Computer und USB-Sticks. Diese sollen nun ausgewertet werden. Die Wohnung eines Beschuldigten wurde wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung durchsucht.
Die Ermittlungen richteten sich gegen 69 beschuldigte Männer im Alter von 14 bis 65 Jahren. Gegen acht der Beschuldigten wird laut Polizei wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern oder Jugendlichen ermittelt. Gegen 60 Beschuldigte steht der Vorwurf des Erwerbs, Besitzes oder der Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie im Raum.
Die Durchsuchungen fanden in zahlreichen Städten und Landkreisen Hessens statt, darunter Frankfurt, Kassel und Wiesbaden. Bei den Einsätzen wurden neben den Datenträgern auch eine Kindersexpuppe und Drogen gefunden. Gegen einen weiteren Beschuldigten wurde ein Haftbefehl erlassen.
Anstieg der Fallzahlen in Hessen
Die Zahl der Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2023 registrierte die Polizei in Hessen 3.936 Fälle von Kinderpornografie, 562 mehr als ein Jahr vorher. Auch bei Jugendpornografie gab es einen Anstieg um 297 Fälle auf 825.
Ein wesentlicher Grund für den Anstieg sei die gesetzliche Meldepflicht US-amerikanischer Internet-Provider, die verdächtige Aktivitäten an das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) melden. Die Informationen würden automatisiert an die hessischen Behörden weitergeleitet werden, wo eine zentrale Clearingstelle im Hessischen Landeskriminalamt die Meldungen prüfe.