Spielsucht Ex-Sachbearbeiterin gesteht Veruntreuung von 318.000 Euro

Eine ehemalige Mitarbeiterin der Stadt Frankfurt und des Main-Taunus-Kreises soll öffentliche Gelder veruntreut haben – insgesamt 318.800 Euro. Vor Gericht räumte die Frau die Taten ein - das Geld will sie bei Onlinespielen verloren haben.

Im Gerichtssaal des Land- und Amtsgerichtes Frankfurt. Drei leere Richterstühle in Detailaufnahme, darüber hängt das hessische Wappen.
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Die wegen Veruntreuung angeklagte Ex-Mitarbeiterin der Stadt Frankfurt sowie des Main-Taunus-Kreises hat die Taten zum Prozessauftakt am Montag gestanden. Sie sei spielsüchtig gewesen, sagte die 56-Jährige im Frankfurter Landgericht. Das gesamte Geld habe sie online verspielt.

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Insgesamt erbeutete sie laut Anklage innerhalb von vier Jahren über 318.800 Euro. Die Staatsanwaltschaft geht von gewerbsmäßigem Betrug und Untreue aus. 

Fiktive Daten angelegt

Die Frau war zunächst beim Stadtschulamt in Frankfurt als Sachbearbeiterin für die Berechnung und Auszahlung der Gelder an Tageseltern zuständig gewesen. In dieser Zeit soll sie fiktive Daten angelegt und ehemaligen Tagesmüttern oder erfundenen Personen Gelder angewiesen haben.

In den Jahren 2017 bis 2019 soll sie so mehr als 50 Mal Geld auf familieneigene Konten - darunter jene ihres Ehemannes oder ihrer Schwiegermutter - überwiesen haben. Insgesamt sollen es der Anklage zufolge mehr als 235.000 Euro gewesen sein.

Zahlungen an Krankenkasse fingiert

Im September 2020 trat sie einen neuen Job beim Amt für Arbeit und Soziales des Main-Taunus-Kreises an. Dort soll sie Zahlungen an die Krankenkasse fingiert und so im Jahr 2021 weitere 83.000 Euro erbeutet haben.

Nach der bisherigen Planung will die Große Wirtschaftsstrafkammer am Montag das Urteil verkünden.

Wiederholungstäterin

Die Frau stand bereits wegen ähnlicher Vergehen vor dem Amtsgericht Frankfurt. Dort wurde sie wegen anderer Vorfälle während ihrer Tätigkeit bei der Stadt Frankfurt bereits zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. Die jetzt angeklagten Fälle kamen bei weiteren Ermittlungen ans Tageslicht.

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Quelle: hessenschau.de mit Informationen von Heike Borufka, dpa/lhe