Radfahrer hat Glück im Unglück Stacheldraht-Fallen auf Mountainbike-Trail in Lautertal
In Lautertal im Odenwald haben Unbekannte Stacheldraht über die Wege eines Mountainbike-Trails gespannt. Ein 26-Jähriger fuhr am Sonntag mit seinem Rad durch einen der Drähte. Jetzt ermittelt die Polizei wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Eine Gruppe Radfahrer war am Sonntag auf dem Mountainbike-Trail bei Lautertal-Knoden (Odenwald) unterwegs, als einer von ihnen plötzlich an einem unerwarteten Hindernis hängen blieb: ein Stacheldraht, der in etwa einem Meter Höhe über dem Weg gespannt war.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, erkannte der 26-Jährige den Draht zu spät und fuhr hindurch. Der Mann hatte Glück im Unglück, denn er stürzte dabei nicht, der Draht riss, und lediglich das Fahrrad wurde beschädigt.
Mehrere Stellen mit Drahtseilen präpariert
Der Radfahrer und seine Gruppe riefen nach dem Vorfall die Polizei. "Man hat sich gemeinsam die Umgebung angesehen und mehrere Stacheldrahtseile gefunden", sagte ein Polizeisprecher. An noch zwei weiteren Stellen nahmen die Beamten und die Biker Stacheldraht ab.
Die Polizei ermittelt nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und bittet um Zeugenhinweise. Ein Sturz mit hoher Geschwindigkeit über ein Hindernis könne lebensgefährlich sein.
Ähnliche Fälle in der Vergangenheit
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Hessen: Auch in einem Wald bei Kassel hatten Unbekannte 2020 Drahtseile gespannt - wohl, um Radfahrer zu Fall zu bringen. Im selben Jahr entdeckten Radfahrer auf einer Mountainbike-Strecke bei Breuberg-Rai-Breitenbach (Odenwald) mit Nägeln präparierte Baumwurzeln.
Das Radeln im Wald sorgt immer wieder für Streit zwischen Bikern und Waldbesitzern. Im vergangenen Sommer hatte der Waldbesitzerverband in Friedrichsdorf (Hochtaunus) beklagt, dass zu viele Mountainbiker auf illegalen Strecken durch den Wald führen. Mit E-Mountainbikes hätten die Probleme weiter zugenommen.
Neues Gesetz könnte Radeln im Wald beschränken
Künftig könnte das Bikern im Wald allerdings eingeschränkt werden. Denn die Bundesregierung arbeitet an einer Erneuerung des 50 Jahre alten Bundeswaldgesetzes. Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass die Bundesländer entscheiden können, das Radfahren im Wald nur noch auf ausgewiesenen Wegen zu erlauben. In der Mountainbiker-Szene wird das heftig diskutiert.
Sendung: hr1, 08.04.2024, 14.30 Uhr
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32 Kommentare
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Fahre nur Rennrad und nur Straße. Von daher stört mich das überhaupt nicht. Bin nur gespannt wann wir gar nicht mehr in den Wald dürfen bzw nur mit Eintritt
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Ich kann mich dem einen Kommentator nur anschließen. Es tut weh zu sehen, wie der Wald mit den mächtigen Hinzbearbeitungsmaschinen umgepflügt wird. Ich war kürzlich in einem Wald bei Rockenberg unterwegs, und alle 100 Meter eine Scheisse mit tiefen Fahrspuren in den Wald geschlagen. Da Frage ich mich nun ernsthaft nach der Sinnhaftigkeit der Auflehnung gegen ein paar Mountainbiker.
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Frage welcher Mountainbike hätte es gern wenn der Waldbesitzer mit seinem traktor durch deren Wohnzimmer fährt ?Alle Biker die ,die Frage mit bei ja bei mir geht das ,sollten auch Querbeet weiter fahren dürfen, der rest bleibt aus Respekt vor fremden Eigentum besser auf den Wegen
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