Stress durch Böllerei Viele Haustiere an Silvester entlaufen

Die Tierschutzorganisation Tasso hat einen starken Anstieg an entlaufenen Haustieren zu Silvester registriert - auch in Hessen. Verantwortlich sei die Silvesterböllerei, die die Tiere unter enormen Stress setze.

Ein Hund schnüffelt im Park an den Resten von Feuerwerkskörpern
Ein Hund schnüffelt an den Überbleibseln eines Feuerwerks. Bild © Imago Images
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Sie verstecken sich unter dem Sofa, zittern in einer Ecke des Badezimmers - oder büxen im schlimmsten Fall sogar aus: Feuerwerk und Böller zu Silvester sind für Haustiere oft eine Qual. Das unterstreichen Zahlen, die das Haustierregister Tasso am Mittwoch veröffentlicht hat: Der Tierschutzverein mit Sitz in Sulzbach (Main-Taunus) registrierte an Silvester und Neujahr 55 entlaufene Hunde und 55 entlaufene Katzen in Hessen.

Deutschlandweit seien es 667 Hunde gewesen - so viele wie noch nie - und 500 Katzen. Zum Vergleich: Im bundesweiten Schnitt wurden 2022 bei Tasso täglich 88 Hunde und 246 Katzen als vermisst gemeldet, in Hessen durchschnittlich sieben Hunde und 21 Katzen täglich.

Vor allem in der Zeit zwischen Mitternacht und 1.00 Uhr hätten viele Tierhalter ihren Hund als vermisst gemeldet. Einige der Hunde würden immer noch gesucht.

"Enormer Stress" für Haus- und Wildtiere

"Für Tiere bedeutet die Silvesterböllerei einfach nur enormen Stress", sagte Heike Weber, Leiterin des Bereichs Tierschutz bei Tasso. "Jeder, der ein Haustier schon einmal durch die Silvesternacht begleitet hat, weiß genau, dass die Tiere Todesängste ausstehen." Das gelte gleichermaßen für Wildtiere.

Mit dem Verzicht auf privates Feuerwerk könne man "diesen Stress und dieses Leid einfach beenden", so Weber. In den beiden vergangenen Jahren sei die Zahl der entlaufenen Katzen und Hunde wegen des Corona-bedingten Böllerverbots niedriger ausgefallen, habe sich aber trotzdem auf einem höheren Niveau bewegt als an anderen Tagen.

Nicht nur für Tiere bedeutete dieses Silvester nach den vorangegangenen ruhigeren Corona-Jahren wieder mehr Stress: Es gab wieder deutlich mehr kleinere Brände und Rettungsdiensteinsätze, in Dreieich (Offenbach), Frankfurt und Wiesbaden wurden zudem Einsatzkräfte gezielt angegriffen.

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe