Zweitgrünstes Bundesland Hier hat Hessen am meisten Wald

Das nennt man wohl Jammern auf hohem Niveau: Hessen hat in den vergangenen zehn Jahren 2.000 Hektar Waldfläche verloren. Im Bundesvergleich steht das Land allerdings noch glänzend da. Der Odenwald wird seinem Namen gerecht.

Eine Haarnadelkurve schlängelt sich durch den Odenwald (Drohnenaufnahme)
Eine Haarnadelkurve schlängelt sich durch den nördlichen Teil des Odenwalds. Bild © picture alliance/dpa | Arne Dedert

Hessen ist neben Rheinland-Pfalz das waldreichste Bundesland, hat aber geringfügig Waldfläche verloren. Wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden anlässlich des Internationalen Tag des Waldes am Freitag berichtet, hatte Hessen 2023 einen Waldanteil von 40,1 Prozent seiner Fläche, das entspricht einer Waldfläche von 846.000 Hektar. Zehn Jahre zuvor waren es noch 0,2 Prozent mehr (848.000 Hektar). 

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Odenwald mit höchstem Waldanteil

Unter den Landkreisen und kreisfreien Städten in Hessen hatte 2023 der Odenwaldkreis mit 56,3 Prozent den höchsten Waldanteil, gefolgt vom Rheingau-Taunus-Kreis mit 53,9 Prozent sowie dem Hochtaunuskreis mit 49,1 Prozent.

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Mit 868.700 Hektar nahm die Landwirtschaft 2023 in Hessen laut den Statistikern einen ähnlich großen Anteil (41,1 Prozent) wie der Wald ein. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche machte 16,0 Prozent aus (337.400 Hektar).

Klimawandel setzt dem Wald zu

Laut dem Regierungspräsidium Darmstadt wurden die hessischen Privat- und Kommunalwälder in den vergangenen sechs Jahren mit insgesamt mehr als 100 Millionen Euro von Land, Bund und EU gefördert. Von 2020 bis 2023 war dabei das Bewältigen von Schäden durch Extremwetter klarer Schwerpunkt. "Auf den geräumten Flächen sollen wieder naturnahe, klimastabile und artenreiche Wälder aufgebaut werden", teilte das Regierungspräsidium mit.

Die Bewältigung des Klimawandels wird auch für Waldschützer in Hessen das wichtigste Thema der kommenden Jahre werden. Aus dem Waldschutzbericht für 2024 geht hervor, dass Hessens Wälder stark unter der Hitze und Dürre der vergangenen Jahre leiden. Schäden durch Käfer und Pilze setzten den Bäumen nach wie vor zu. Es gehe dem Wald "sichtbar schlecht", sagte Forstminister Ingmar Jung (CDU) bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts im November.

Wem gehört der Wald?

Größter Waldbesitzer ist das Land mit 38 Prozent Besitz der Waldfläche, weitere 36 Prozent gehören den Gemeinden und Städten. Etwa ein Viertel der Waldfläche ist Privatwald.

Auf 63 Prozent der hessischen Waldflächen stehen Laubbäume, wie die jüngste Waldinventur ergab. Die Buche ist demnach mit mehr als 30 Prozent die häufigste Baumart.

Beim Aufforsten der Wälder setzt Hessen weiter auf Mischwälder. So gelten zum Beispiel die Roteiche und die Elsbeere als klimaresistenter und sollen nun auch häufiger im Land angepflanzt werden.