Tötung nicht vom Tisch Tauben in Limburg sollen eingefangen werden

Die Rettung von 200 Tauben in Limburg rückt näher. Die Stadt und das Stadttaubenprojekt haben Gespräche aufgenommen, wie die Tiere möglichst artgerecht gefangen und danach abtransportiert werden können. Doch auch eine Tötung ist noch immer nicht final vom Tisch.

Tauben balgen sich auf einer Straße um Brot.
Wird ein Teil der Tauben in Limburg getötet oder nicht? Bild © picture-alliance/dpa
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Die Stadt Limburg hat Gespräche mit den Tierschützern des Stadttaubenprojekts aufgenommen. Dabei soll es darum gehen, wie ein Teil der Tauben tierschutzgerecht gefangen werden kann, um sie dann auf einen Gnadenhof zu transportieren. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit.

Das Gut Aiderbichl will 200 städtische Tauben in Eslarn (Bayern) unterbringen. Dort ist gerade ein neues Taubenhaus gebaut worden. Diese Möglichkeit hatte sich vor rund einem Monat ergeben. Zuvor hatte sich das Limburger Stadtparlament und anschließend auch ein Bürgerentscheid für eine Reduzierung der Tauben-Population ausgesprochen - notfalls auch durch eine gezielte Tötung der Tiere.

Eier in Taubenschlägen austauschen

"Mit dem Abholen der Tauben wird ein wichtiges Ziel des Stadtverordnetenbeschlusses erreicht, die zügige Reduktion des Taubenbestands in der zentralen Innenstadt", sagte Bürgermeister Marius Hahn (SPD). Das Transportieren der Tauben sei bei gleicher Effektivität das deutlich mildere Mittel gegenüber einer Tötung.

Ein weiteres Ziel der Gespräche mit dem Stadttaubenprojekt Limburg ist es, eine Regelung zu finden, um die dann reduzierte Zahl von Tauben stabil zu halten. Dies wäre zum Beispiel mit betreuten Taubenschlägen möglich, bei denen die Eier gegen Kunststoff oder Gippsatrappen getauscht werden. Die Geburtenrate also möglichst niedrig gehalten wird.

Ehrenamtliche fordern Flächen der Stadt

Doch ein Beschluss der Stadt verbietet es, städtische Taubenhäuser zu errichten. Die Häuser können somit nur von Institutionen und Privatpersonen aufgestellt werden. Das Stadttaubenprojekt hat sich bereit erklärt, die Taubenschläge zu finanzieren, zu bauen und zu betreuen. Dazu wollen sie Spenden sammeln.

Die Ehrenamtlichen fordern von der Stadt, entsprechende Flächen zur Verfügung zu stellen und sie durchgehend mit Wasser und Strom zu versorgen. Etwa drei bis vier Standorte seien notwendig. Auch eine Futterpauschale der Stadt fordert der Verein. Die 200 für das Gut Aiderbichl bestimmten Tauben sollen bis zu ihrer Abholung ebenfalls in den Taubenschlägen untergebracht werden.

Tötung der Tauben weiterhin möglich

Eine Tötung der restlichen Tauben ist damit allerdings noch immer nicht vom Tisch. Denn der Taubenbestand darf sich laut Stadt auf maximal 300 Tauben beschränken. Nun hofft die Stadt, dass neben dem Gut Aiderbichl noch andere Vereine oder Personen Tauben abholen. "Wird damit und durch mögliche weitere Abholungen das Ziel einer Reduzierung auf 300 Tauben insgesamt nicht erreicht, ist als letztes Mittel auch eine Tötung nicht ausgeschlossen", hieß es dazu.

In Limburg sorgen Pläne für eine Dezimierung der Taubenpopulation per Tötung seit Monaten für Diskussionsstoff. Bei einem Bürgerentscheid hatten sich die Limburger Wahlberechtigten mehrheitlich für die Umsetzung eines entsprechenden Stadtverordnetenbeschlusses ausgesprochen. 

Hintergrund des Beschlusses war die Vorstellung eines Falkners, wonach Tiere eingefangen, betäubt und getötet werden können. Die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl bot allerdings im Anschluss an, rund 200 Tauben aus Limburg künftig auf einem ihrer Heimathöfe aufzunehmen und zu beherbergen. 

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