Verdacht auf fahrlässige Tötung Tödlicher Unfall in Eltville - Ermittlungen gegen 27-Jährige
Zwei Männer, die wegen eines Streits mit ihren Autos auf offener Strecke bei Eltville anhielten, sind von einem weiteren Wagen angefahren worden. Einer der beiden wurde tödlich verletzt. Nun wird gegen die Fahrerin des dritten Wagens ermittelt.
Nach einem tödlichen Unfall auf der Bundesstraße 260 zwischen Schlangenbad und Eltville (Rheingau-Taunus) ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine 27-Jährige. Der Verdacht lautet auf fahrlässige Tötung, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiesbaden am Montag auf hr-Anfrage mitteilte.
Der Unfall hatte sich am Sonntagabend in Eltville am Rhein ereignet. Einer der beiden Männer, die wegen eines Streits auf der B260 anhielten, erlitt tödliche Verletzungen, wie die Polizei in der Nacht zum Montag mitteilte. Der 64-Jährige starb, kurz nachdem der Rettungswagen das Krankenhaus erreicht hatte.
Der Mann war zuvor mit einem jungen Autofahrer aneinandergeraten, der ihn überholt hatte. Der 64-Jährige habe seinem Unmut dann mit der Lichthupe Luft gemacht. Im weiteren Verlauf bremste der 22-Jährige seinen Wagen komplett ab. Die Männer stiegen danach auf der unbeleuchteten Strecke aus - anscheinend, um die Situation zu besprechen, wie die Polizei berichtete.
Mann wird gegen Wagen geschleudert
In diesem Moment fuhr eine 27-Jährige, die in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war, an den beiden Fahrzeugen vorbei. Sie habe zuerst den 22-Jährigen mit dem Außenspiegel am Arm getroffen und danach seinen Kontrahenten mit der linken Fahrzeugfront erfasst. Der 64-Jährige wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen seinen Wagen geschleudert und blieb dort mit schweren Verletzungen liegen.
Der 22-Jährige wurde den Angaben nach leicht verletzt und konnte das Krankenhaus nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen. Die Autofahrerin erlitt wie die 63 Jahre alte Beifahrerin des Getöteten einen Schock. Beide wurden nach dem Unfall in einer Klinik betreut.
Gegen 22-Jährigen wird nicht ermittelt
Ein Gutachter soll nun den Hergang rekonstruieren. Nach aktuellem Ermittlungsstand werde gegen den 22-Jährigen den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge nicht ermittelt.
Die Straße war während der Unfallaufnahme mehr als vier Stunden in beide Richtungen gesperrt. Am Montag wollte die Polizei unter anderem eine Drohne im Bereich der Unfallstelle einsetzen, um "Übersichtsaufnahmen" anzufertigen.