Gespräche mit US-Befehlshaber Ukraine-Präsident Selenskyj überrascht mit Besuch in Wiesbaden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unangekündigt nach Hessen gereist. Es ging jedoch nicht um hessische, sondern amerikanische Unterstützung, die im Europa-Hauptquartier der US Army in Wiesbaden koordiniert wird.

General Christopher Cavoli, Befehlshaber des U.S. European Command, trifft sich mit Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, um die weitere militärische Unterstützung der USA und der internationalen Gemeinschaft für die Verteidigung des ukrainischen Volkes gegen die russische Aggression zu besprechen.
General Christopher Cavoli, Befehlshaber des U.S. European Command, traf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Wiesbaden. Bild © picture-alliance/dpa
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Wiesbaden besucht. Das bestätigte Selenskyj auf X (früher Twitter).

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"Einmal mehr habe ich mich von der exzellenten Qualität der US-Militärhilfe für die Ukraine überzeugen können. Wir brauchen sie dringend für den Sieg", schrieb er auf Englisch. Er schloss die Erwartung an, dass der US-Kongress bald beschließen werde, die Hilfe fortzusetzen.

Kurzzeitige Verkehrsstörungen

Am Donnerstag landete Selenskyjs Flugzeug in Frankfurt, von wo er in die Clay-Kaserne nach Wiesbaden-Erbenheim gefahren wurde. Dort ist ein Kommando der USA stationiert, das Waffenlieferungen an die Ukraine koordiniert und ukrainische Soldaten ausbildet.

Eine Polizeieskorte begleitete Selenskyj nach Wiesbaden, wodurch es zwischenzeitlich zu Sperrungen auf der A3 und der A66 im Rhein-Main-Gebiet kam. Nach dem Besuch in Wiesbaden flog Selenskyj wieder vom Frankfurter Flughafen ab, wie ein Sprecher der dortigen Bundespolizei am frühen Abend bestätigte. Das neue Flugziel wurde nicht bekanntgegeben.

Treffen mit hohem US-Befehlshaber

Nach Angaben der US-Streitkräfte traf sich der ukrainische Präsident mit General Christopher Cavoli, dem Obersten Alliierten Befehlshaber in Europa. Die beiden hätten über die Unterstützung der USA für die Ukraine zur Deckung des dringenden Bedarfs auf dem Schlachtfeld gesprochen. Die Freigabe neuer Hilfen wird derzeit im US-Parlament blockiert. Erst am Dienstag war Selenskyj deshalb auch zu Gesprächen mit US-Präsident Biden nach Washington gereist.

In Wiesbaden sei es nun auch um die laufenden Bemühungen bei der Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte gegangen, hieß es. Selenskyj habe sich zudem mit Vertretern der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine getroffen.

Der Kurzbesuch fiel in die Zeit, in der beim EU-Gipfeltreffen in Brüssel um die Zusage von Beitrittsverhandlungen an die Ukraine gerungen wurde.

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Sendung: hr1, 14.12.2023, 19 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe