Unfallschwerpunkt zwischen Neustadt und Stadtallendorf Sechs Tote auf fünf Kilometern

Bei einem tragischen Unfall auf der B454 zwischen Neustadt und Stadtallendorf sind in der vergangenen Woche ein junger Autofahrer und ein Kind gestorben. Die Statistik zeigt: Auf dem kurzen Streckenabschnitt verunglückten zuletzt außergewöhnlich viele Autoinsassen.

Das Wrack eines Autos liegt nach einem Unfall neben einer Landstraße, daneben Einsatzfahrzeuge.
Einsatzfahrzeuge an der Unfallstelle bei Stadtallendorf. Bild © Fuldamedia
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Es ist nur knapp fünf Kilometer von Ort zu Ort, eine weitgehend schnurgerade Bundesstraße mit nur einer großen Kurve. Trotzdem sind es offenbar keine ungefährlichen fünf Kilometer.

Bei einem nächtlichen Autounfall vergangene Woche zwischen Stadtallendorf und Neustadt (Marburg-Biedenkopf) waren sowohl der 22 Jahre alte Fahrer als auch ein zehnjähriger Junge gestorben. Die anderen Insassen - Geschwister des Kindes - wurden schwer verletzt: der Zwillingsbruder, ein 13-Jähriger und eine 19-Jährige.

Nach Polizeiangaben ist das Unfallaufkommen auf dem Streckenabschnitt außergewöhnlich hoch ist. Zuerst hatte die Oberhessische Presse darüber berichtet.

Immer wieder tödliche Unfälle

Insgesamt gab es seit Anfang 2021 auf der Strecke acht Unfälle mit Personenschaden, wie die Polizei Mittelhessen auf Anfrage mitteilte. Sechs Menschen starben, zehn wurden verletzt. Zum Vergleich: Im ganzen Landkreis Marburg-Biedenkopf gab es zwischen 2021 und 2023 insgesamt 32 Verkehrstote; hier ist allerdings 2024 noch nicht eingerechnet.

Die Unfallursachen auf dem Streckenabschnitt sind laut Polizei unterschiedliche gewesen: unter anderem Alkoholeinfluss, Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, ungenügender Sicherheitsabstand oder das Überholen trotz Gegenverkehrs. Zu hohe Geschwindigkeit habe jedoch nicht dazu gehört.

Die Ermittlungen zum Unfall am 21. August sind noch nicht abgeschlossen. Der Fahrer war nach links von der Fahrbahn abgekommen, das Auto gegen einen Baum gekracht. Hinweise auf andere beteiligte Fahrzeuge gab es bisher keine.

Unfallkommission soll sich mit Lage befassen

Warum auf der relativ kurzen Strecke so viele Autos verunglückten, ist derzeit noch unklar. Die Polizei teilte mit: Die sogenannte Unfallkommission des Kreises Marburg-Biedenkopf werde sich in ihrer nächsten Sitzung Anfang September damit beschäftigen.

Die Kommission setzt sich zusammen aus Vertretern von Straßenverkehrsbehörde, Polizei und der Baubehörde, die die Straße verantwortet, also Hessen Mobil, Kreis oder Kommune.

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Redaktion: Rebekka Dieckmann und Alina Schaller

Sendung: hr4, die Hessenschau für Mittelhessen,

Quelle: hessenschau.de