Geplante Lauterbach-Entführung Urteil im Terror-Prozess gegen Reichsbürger erwartet

Im Prozess gegen einen mutmaßlichen Reichsbürger soll heute in Frankfurt das Urteil fallen. Er wollte sich laut Anklage an einem gewalttätigen Umsturz und der Entführung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach beteiligen.

Das Justizzentrum Frankfurt mit Generalstaatsanwaltschaft und Oberlandesgericht
Das Justizzentrum Frankfurt mit Generalstaatsanwaltschaft und Oberlandesgericht Bild © Imago Images
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Die Generalstaatsanwaltschaft forderte im Prozessverlauf vor dem Frankfurter Oberlandesgericht eine Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten für den 62-Jährigen.

Sie legt dem Mann aus Gorxheimertal (Bergstraße) Beteiligung an der Vorbereitung von Hochverrat sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last.

Seit einem Jahr in Untersuchungshaft

Die Rechtsanwältin des Angeklagten fordert eine Strafe unter drei Jahren. In seinem letzten Wort bereute der 62-Jährige seine Tat. Er sitzt seit Herbst 2023 in Untersuchungshaft. 

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Der Angeklagte im Gerichtssaal während des Prozesses Bild © hessenschau.de

Der Mann soll laut Anklage mindestens mehrere Wochen lang Mitglied eines Zusammenschlusses gewesen sein. Im Messengerdienst Telegram nannte sich die Gruppe "Die Vereinten Patrioten". Diese soll einen Drei-Stufen-Plan für einen Umsturz in Deutschland entworfen haben.

Garage als Zwischenlager für Waffen

Dazu gehörten Sprengungen von Stromtrassen und die Entführung des SPD-Bundesgesundheitsministers Lauterbach während einer Talkshow. Die aktuelle Regierung sollte den Angaben zufolge abgesetzt und dann das "Deutsche Reich" ausgerufen werden. 

Der 62-Jährige hatte der Anklage zufolge einem Rädelsführer der Gruppe im April 2022 zugesagt, seine Garage als Zwischenlager für Waffen bereitzustellen, die bei dem Staatsstreich genutzt werden sollten. Letztlich wurden dort dann doch keine Waffen eingelagert.

Generalstaatsanwalt: "Dilettantisch, aber gefährlich"

Die Anklage wirft dem Mann außerdem vor, dass er im Fall des erfolgten Umsturzes als Teil einer Delegation nach Russland habe fahren wollen, um dort über einen Schulterschluss zwischen den Staaten zu verhandeln. 

Der Generalstaatsanwalt bewertete in seinem Plädoyer die Gruppe als "dilettantisch, aber gefährlich". Gegen fünf weitere mutmaßliche Mitglieder läuft bereits seit dem vergangenen Jahr ein Prozess am Oberlandgericht Koblenz.

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe