Grips statt Krone Gießenerin Valentina Busik zur "Miss Germany" gewählt
Die Ärztin Valentina Busik ist "Miss Germany 2025". Das Publikum kürte die Gießenerin am Samstag zur diesjährigen Siegerin des Wettbewerbs. Busik will Medizin mit KI verständlich machen.
Viele Menschen verstehen nur Bahnhof, wenn sie zum Arzt gehen - oft verwenden diese zu viel Fachchinesisch. Die 27-jährige Hautärztin Valentina Busik will das ändern: Sie arbeitet mit Künstlicher Intelligenz (KI) und einem Avatar, der für jeden verständlich auf 40 Sprachen medizinischen Fachjargon übersetzen soll.
Es gehe ihr darum, den Menschen Angst und Sorgen bei Diagnosen zu nehmen, sagte sie am Montag im Gespräch mit dem hr. "Ich bin Ärztin in einem der reichsten Länder der Welt, mit Technik wie in einem Raumschiff", doch die Kommunikation sei oft verbesserungswürdig.
Busik: "Anscheinend einen Nerv getroffen"
Mit ihrer Mission ist Busik die neue "Miss Germany" geworden. Sie setzte sich am Wochenende im Europa-Park in Rust bei Freiburg gegen acht Finalistinnen durch. "Anscheinend habe ich mit dem Thema 'Verständlichkeit in der Medizin' einen Nerv getroffen", freute sie sich.
Nun wolle sie die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranbringen, sagte sie. Dabei könne ihr der neu konzipierte "Miss-Germany"-Wettbewerb helfen, denn dort sei es jetzt möglich, Netzwerke zu knüpfen.
Unternehmerische Werte statt alte Schönheitsideale
In den vergangenen Jahren haben die Miss Germany Studios den einstigen Schönheitswettbewerb komplett umgebaut. Es geht jetzt nicht mehr um Laufsteg-Auftritte im Bikini, sondern um Frauen, die etwas bewegen wollen. Dieses Mal stand noch mehr als in den vergangenen Jahren das Thema Wirtschaft und Frauen in der Arbeitswelt im Fokus.
Gestartet war die Staffel 2024/25 mit mehr als 1.000 Bewerberinnen. Unter die neun Finalistinnen schafften es auch eine Zimmerin und eine Patentanwältin. Sie traten in den Kategorien Female Founder (Gründerinnen), Female Mover (Frauen in männerdominierten Berufsfeldern) und Female Leader (Führungskräfte) an.
Jurys wählten die drei Gewinnerinnen - Busik siegte in der Sparte Mover. Aus diesem Trio konnte dann erstmals das Publikum - sowohl im Saal als auch Zuschauer und Zuschauerinnen etwa bei Tiktok - die "Miss Germany" bestimmen.
"Immer an sich selbst glauben"
Der Tenor bei der Final-Show war schnell klar: Frauen können laut sein, Frauen können etwas erreichen. Wichtig sei, sich von Fehlern nicht abschrecken zu lassen, sagte Valentina Busik. "Man muss aus ihnen lernen und dabei immer an sich selbst glauben."