70 Gebäude auf Sicherheit überprüft Vier Kirchen in Hessen nach Einsturz der Elisabethkirche gesperrt

Seitdem im November das Dach der Elisabethkirche in Kassel eingestürzt ist, untersuchen die evangelischen Landeskirchen in Hessen systematisch ihre Gebäude. Mehrere Kirchen sind aktuell aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Blick auf das eingestürzte Dach der Elisabethkirche.
Das eingestürzte Dach der Kasseler Elisabethkirche. Bild © picture-alliance/dpa
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Im November brach in Kassel das Dach der katholischen Elisabethkirche ein. Dabei wurde ein Mensch leicht verletzt. Als Unglücksursache steht im Verdacht, dass der Leim der Holzdachkonstruktion altersbedingt nachgegeben hat.

Seitdem lassen die evangelischen Landeskirchen und manche katholischen Bistümer die Stabilität ihrer Kirchenbauten prüfen. Im Fokus vieler Untersuchungen stehen Bauten mit einer ähnlichen Bauzeit und einer ähnlichen Konstruktionsweise wie die der 1960 fertiggestellten Kasseler Elisabethkirche. Einzelne Gebäude mussten bereits vorsorglich gesperrt werden, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab.

Sperrungen in Frankfurt, Darmstadt, Griesheim und Kiedrich

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau überprüft derzeit 70 Gebäude aus den 1960er und 1970er Jahren. Sie habe zwischenzeitlich sechs Bauten gesperrt, sagte ihre Sprecherin Caroline Schröder.

In Frankfurt-Riederwald wurde die Philippuskirche geschlossen, die eine ähnliche Dachkonstruktion wie die Elisabethkirche hat. Auch der Kirchenraum im Gustav-Adolf-Zentrum in Kiedrich (Rheingau-Taunus) sowie die Michaelskirche in Darmstadt und die Kirche der Melanchthongemeinde in Griesheim (Darmstadt-Dieburg) sind weiterhin aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Wieder freigegeben wurden laut Schröder hingegen eine zweite Kirche in Darmstadt sowie die Kirche der Thomasgemeinde in Hofheim-Marxheim, die vor Weihnachten ebenfalls geschlossen worden waren.

Elisabethkirche
Blick in den Innenraum der Elisabethkirche nach dem Einsturz des Daches. Bild © hr/Fabian Schmidt

Bereits seit 2021 ist außerdem die Gießener Wichernkirche wegen Einsturzgefahr geschlossen. Die Holzkonstruktion der 1963 eingeweihten Kirche war einem Baugutachten zufolge nicht mehr sicher. Am Montag begann der geplante Abriss der Kirche.

"Keine akute Gefahr" bei katholischen Kirchen

Die Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck teilte mit, alle ihre Kirchengebäude müssten ohnehin ein Mal jährlich überprüft werden. Bereits 2021 habe sich gezeigt, dass die Sicherheit des Dachs der Bad Karlshafener Stephanuskirche, Baujahr 1962, nicht mehr gewährleistet sei, falls es durch starke Schneefälle belastet sein sollte. Man habe das Dach bereits damals zusätzlich abgestützt.

Die Bistümer Mainz und Fulda teilten mit, sie ermittelten derzeit alle infrage kommenden Kirchenbauten. Der Sprecher des Mainzer Bistums, Tobias Blum, sagte, sollte bei der Erfassung eine akute Gefahr erkannt werden, werde das Bistum betroffene Gebäude sofort für die Öffentlichkeit sperren. Das sei bislang aber nicht der Fall.

Das Bistum Limburg erklärte, es habe alle Pfarreien angeschrieben, in denen es Gebäude mit Holzdachkonstruktionen gebe, und "entsprechend sensibilisiert".

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Redaktion: Anja Engelke

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Quelle: epd