Silvester 2025 Viernheim verbietet Böller und Raketen in Innenstadt

In der Innenstadt von Viernheim darf nächstes Silvester kein Feuerwerk mehr gezündet werden. Das hat der Magistrat beschlossen - auch, um Einsatzkräfte zu schützen.

Platz mit einer Kirche, eine Radfahrerin ist verschwommen im Vordergrund zu erkennen.
Der Apostelplatz vor der Katholischen Apostelkirche in Viernheim. Bild © picture alliance/dpa | Arne Dedert

Der Magistrat der Stadt Viernheim hat am Montagabend einen Grundsatzbeschluss zum Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern rund um die Apostelkirche und die nähere Umgebung für Silvester 2025 gefasst.

Damit reagiert die südhessische Stadt an der Bergstraße auf die Geschehnisse in den frühen Morgenstunden des 1. Januar 2025, als es auf dem Apostelplatz zu einem enormen Abbrennen von Feuerwerkskörpern mit mehreren kleineren Bränden kam.

Einzelheiten der Verbotszone noch unklar

Zudem wurden Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern beschossen. Etwa 50 bis 60 Jugendliche hatten an Silvester die Freiwillige Feuerwehr beim Löschen von Bränden behindert und angegriffen. Verletzte gab es nach Polizeiangaben nicht.

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Einzelheiten des Verbots müssen noch festgelegt werden: So muss die Stadt noch entscheiden, welche Flächen in der Innenstadt von dem Böllerverbot genau betroffen sind.

"Schutz hat oberste Priorität"

"Mit dem heutigen Grundsatzbeschluss setzen wir ein klares Zeichen für mehr Sicherheit und Rücksichtnahme in unserer Innenstadt", heißt es in einer Stellungnahme von Bürgermeister Matthias Baaß (SPD) und dem Ersten Stadtrat, Jörg Scheidel (CDU). "Der Schutz von Menschen, Gebäuden und der öffentlichen Ordnung hat oberste Priorität, insbesondere in der Silvesternacht."

Umfrage: Mehrheit für privates Böllerverbot

Unterdessen hat sich die der Mehrheit der Menschen in Deutschland in einer repräsentativen Umfrage für ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk zu Silvester ausgesprochen. 58 Prozent der Befragten würden ein solches Verbot befürworten, wie die Insa-Befragung im Auftrag der Tierrechtsorganisation Peta ergab, die zwischen 10. und 13. Januar durchgeführt wurde.

Vor mehr als einer Woche wurde eine Petition für ein flächendeckendes Verbot von Böllern mit mehr als 1,9 Millionen Unterschriften an das Bundesinnenministerium übergeben.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich zuletzt gegen ein Verbot ausgesprochen, ebenso Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD). 34 Prozent der Befragten teilten bei der neuen Umfrage diese Haltung und sind gegen ein Verbot.

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe