Hochwasser in Hessen Pegel am Rhein steigen - Schlammlawine in Alsfeld

Auch hessische Regionen sind von Hochwasser betroffen, am Rhein steigen die Pegel. Eine Schlammlawine in Alsfeld sorgt für vollgelaufene Keller, ein über die Ufer getretener Bach für eine geflutete Autobahn.

Schlammlawine in Alsfeld
Starkregen löst Schlammlawine in Alsfeld aus. Bild © Fuldainfo
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Vor allem in Süddeutschland richtet das Hochwasser derzeit große Schäden an, ein Feuerwehrmann ist in Bayern ums Leben gekommen. Auch Hessen ist stellenweise von Hochwasser betroffen.

Steigende Pegel am Rhein

Am Sonntagvormittag hatten die Pegel am Rhein sowohl bei Worms als auch bei Mainz jeweils Meldestufe 1 erreicht, Tendenz steigend. Um 11.45 Uhr lag der Pegel bei Worms bei 560 Zentimetern. Damit stieg der Pegel binnen 24 Stunden um weitere rund 135 Zentimeter. Bei Mainz stieg der Pegel am Sonntagmittag über die 500-Zentimeter-Marke und somit knapp in Warnstufe 1.

"Für den Rhein ist der Höchststand erst Montagabend oder Dienstagvormittag zu erwarten. In Mainz steigt er bis auf 680 Zentimeter an", sagt hr-Wetterexperte Andreas Wagner. Ab 630 Zentimeter wird die Schiffahrt eingestellt. "Ufernahe Radwege, Promenaden und Parkplätze können dann überschwemmt werden", so Wagner.

Hochwasser-Schutzwand in Wiesbaden

In Wiesbaden haben die Behörden bereits Schutzmaßnahmen gegen steigende Wasserstände von Rhein und Main getroffen. Im Stadtteil Kostheim sei eine Hochwasser-Schutzwand aufgebaut worden, teilte die Feuerwehr am frühen Sonntagmorgen mit.

In rheinnahen Stadtteil Schierstein sei außerdem eine Pumpe installiert worden. Ufernahe Parkplätze sollten in den kommenden Tagen gemieden werden, warnte die Feuerwehr weiter. Derzeit werde nicht davon ausgegangen, dass weitere Maßnahmen nötig seien.

Schlammlawine in Alsfeld

In Alsfeld (Vogelsberg) musste die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag wegen Schlammlawinen in mehreren Ortsteilen mehrfach ausrücken.

Der Starkregen ließ zudem zahlreiche Keller in Alsfeld vollaufen, wie die Fuldaer Zeitung berichtet. Am Sonntagmorgen war die Feuerwehr damit beschäftigt, Schlamm und Geröll mit einem Radlader zur Seite zu schieben.

A7 geflutet

Zwischen den Anschlussstellen Bad Hersfeld-West und Homberg/Efze (Schwalm-Eder) war am Samstagabend nach Angaben der Feuerwehr ein neben der Autobahn A7 fließender Bach über die Ufer getreten und hatte die Fahrbahn überspült. Stellenweise stand das Wasser 80 Zentimer hoch.

Infolge der Überflutung ereignete sich kurz vor 21 Uhr ein Unfall, an dem zwei Fahrzeuge beteiligt waren. Eine Person wurde verletzt. Zur Schwere der Verletzungen und dem genauen Unfallhergang machte die Feuerwehr am Samstagabend noch keine genaueren Angaben.

Einsatzkräfte dämmen Bach ein

Der Autobahnabschnitt wurde daraufhin in Fahrtrichtung Kassel voll gesperrt. Gegen 23 Uhr wurde die Autobahn in Richtung Süden wieder freigegeben, Richtung Norden erst am Sonntag um 3 Uhr. wie die Polizei mitteilte. Zuvor mussten Wasser und Schlamm beseitigt werden.

Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) ist es demnach gelungen, den Bach einzudämmen.

Neckar bringt weiteres Hochwasser

Das Hochwasser in Hessen bekommt viel Nachschub vom Neckar. Bei Rockenau in Baden-Württemberg nahe der hessischen Grenze stieg der Pegel von Freitagmittag bis Sonntagmittag von 250 Zentimeter auf rund 750 Zentimeter.

Das sind fünf Meter in nicht einmal 48 Stunden. "Das ist enorm. Damit ist die Meldestufe 3 weit überschritten", sagt Wetterexperte Wagner.

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 02.06.2024, 8 Uhr.

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe