Von Bauschutt über Altreifen Illegale Vermüllung bleibt ein Problem in Hessens Wäldern

Wer illegal Batterien, Elektrogeräte oder andere Abfälle im Wald entsorgt, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Dennoch wird die illegale Müllentsorgung in hessischen Wäldern nicht weniger. Auch zurückgelassene Hundekot-Beutel sind problematisch.

Illegal entsorgte Autoreifen liegen auf Waldboden
Illegal entsorgt: Autoreifen auf einem Waldboden Bild © picture alliance/dpa | Philipp Schulze

Die illegale Müllentsorgung ist nach wie vor ein Problem in Hessens Wäldern. Obwohl durch die Waldschäden der letzten Jahre das Bewusstsein vieler Menschen für den Wald gewachsen sei, lasse sich leider kein Rückgang bei der Müllablagerung im Wald feststellen, erklärte ein Sprecher des Landesbetriebs HessenForst auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Entsorgt werden demnach alle möglichen Dinge, von Bauschutt über Haushalts- und Gartenabfälle bis hin zu Elektrogeräten und Altkleidern. Auch alte Batterien, Farben und Lacke sowie Altreifen landen im Wald - und dies teils auch in großen Mengen, so der Sprecher von HessenForst.

Wer illegal Müll im Wald entsorgt, muss mit hohen Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro rechnen. "In schweren Fällen wird es sogar als Straftat bewertet", betont der Sprecher. 

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Vermüllung schadet den Wäldern

Abgesehen von der optischen Verschandelung schadet die illegale Müllentsorgung dem Wald, wie der Hessen-Forst-Experte ausführt: Schadstoffe wie Schwermetalle oder Mikroplastik gelangen in das Wald-Ökosystem. Über den Boden und das Wasser verteilen sie sich und stellen so auch eine Gefahr für Tiere und letztlich auch für den Menschen dar.

Von den Abfällen können zudem unmittelbare Gefahren ausgehen: Wildtiere könnten sich etwa in Drähten verfangen oder an Scherben verletzen oder sogar qualvoll verenden.

Durch die Entsorgung von Gartenabfällen könnten zudem invasive Pflanzen und Insekten in den Wald gelangen, die heimische Arten verdrängen.

Problematisch ist aus Sicht der Forstleute auch Hundekot, vor allem in stadtnahen Wäldern, die als Naherholungsgebiete genutzt werden. Hier könne es örtlich zur "Überdüngung" und zur Versauerung des Bodens kommen. "Deswegen sollte gerade in Erholungsschwerpunkten das Geschäft des Vierbeiners eingetütet und ordnungsgemäß entsorgt werden", sagte der Sprecher.

Hundekotbeutel nicht im Wald zurücklassen

Betroffen seien vor allem seltene Biotope und besonders wertvolle Flächen wie Quellbereiche, Magerrasen, und andere besondere Lebensräume. "Diese sind für den Waldbesucher jedoch nicht immer zu erkennen. Ich empfehle daher auf Nummer sicher zu gehen und den Kot einzusammeln", so der Sprecher.

Kritisch sei auch, dass Menschen zwar teils Hundekotbeutel benutzen, diese aber dann im Wald zurücklassen. "Dies sollte auf alle Fälle unterbleiben, da nun wieder Fremdstoffe und Mikroplastik in den Wald eingebracht werden", so der Sprecher. Selbst vermeintlich kompostierbare Beutel gehörten nicht in den Wald, da sie die natürlichen Bodenprozesse im Wald stören "und häufig nicht das halten, was der Claim 'kompostierbar' verspricht."

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Quelle: dpa/lhe, hessenschau.de