Ermittlungen zur Brandursache Polizei vermutet Brandstiftung bei Butzbacher Waldbrand
Nachdem das Feuer im Wald auf einem ehemaligen Militärgelände in Butzbach erneut unter Kontrolle gebracht ist, ermittelt die Kriminalpolizei wegen des Verdachts der Brandstiftung. Indizien sprechen dafür, dass das Feuer mit Absicht gelegt worden sein könnte.
Die Kriminalpolizei hat wegen des Feuers auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Butzbach (Wetterau) Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung eingeleitet.
"Nach derzeitigen Erkenntnissen hatten sich die Flammen nahezu zeitgleich von mehreren Stellen aus ausgebreitet", teilte das Polizeipräsidium Mittelhessen am Dienstag mit. Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise von Zeugen zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen.
Glutnester entfachten das Feuer neu
Der Brand war am Sonntagnachmittag ausgebrochen und war auch am Dienstag zunächst noch nicht gelöscht. "Er ist unter Kontrolle, aber widerspenstig", sagte eine Sprecherin der Feuerwehr am Dienstagnachmittag. 132 Feuerwehrleute seien im Einsatz, in der Nacht zum Mittwoch würden es nicht weniger werden. Betroffen ist eine 7,5 Hektar große Freifläche mit Totholz auf dem Heidelbeerberg.
Nachdem die Feuerwehr den Brand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Butzbach am Montagmittag zunächst unter Kontrolle gebracht hatte, fing es am Montagabend wegen mehrerer Glutnester wieder an zu brennen.
Wegen Rauchschwaden fiel am Dienstag an der Weidigschule, der Stadtschule, der Degerfeldschule und der Schrenzerschule der Unterricht aus. Für Schülerinnen und Schüler, die anderweitig nicht betreut werden können, sollte es eine Notbetreuung geben. Anwohnerinnen und Anwohner wurden weiter gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten (zum aktuellen Verkehrsservice).
Landwirte helfen ebenfalls
Die Brandbekämpfung ist für die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben weiterhin schwierig, weil sie wegen Munition auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Pfingstweide nicht an alle Stellen im Wald kommen. Deswegen ist nun ein Löschroboter aus Niedersachsen angefordert worden, der das Wasser vernebelt.
Auch Landwirte helfen seit Sonntagabend bei den Löscharbeiten. Sie pumpen Wasser aus Brunnen auf ihren Höfen, wie die Feuerwehrsprecherin erläuterte.
Zwischenzeitlich hatten nach Angaben der Feuerwehr rund 400 Feuerwehrleute die Flammen bekämpft, auch der Kampfmittelräumdienst ist vor Ort. Es war zu mehreren Knallgeräuschen gekommen, wie die Feuerwehr berichtete, vermutlich, weil alte Munition explodierte. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.
Wasser aus Freibad in Butzbach
Um den Brand zu bekämpfen, wurde Wasser aus dem Freibad in Butzbach gepumpt. Dafür waren auch Einsatzkräfte der Frankfurter Feuerwehr im Einsatz, die mit einer Spezialpumpe angerückt waren. Die Pumpe zog rund 2.000 Liter Wasser pro Minute aus dem Becken.
Das Becken wurde leer gepumpt, ist aber inzwischen wieder aufgefüllt. Wie die Stadt mitteilte, bleibt das Schrenzerbad in Butzbach wegen des Feuerwehreinsatzes zunächst geschlossen.
Zur Schadenshöhe machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 11.07.2023, 19.30 Uhr
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