Ihre Erfahrungen So lief der Warntag in Hessen

Der bundesweite Warntag war als Härtetest angekündigt. Bei einigen funktionierte die Warnung über Handys und Apps, bei anderen nicht. Auch Sirenen waren nicht überall zu hören. Das Innenministerium zog trotzdem ein positives Fazit.

Bildmontage aus einem Foto, das ein Smartphone hält auf dessen orangfarbenem Screen ein gelb-schwarzes Ausrufezeichen in einem Dreieck leuchtet und einem Foto einer Sirene vor blauem Himmel.
Bild © picture-alliance/dpa, BBK, Bearbeitung: hessenschau.de
  • Link kopiert!

Der bundesweite Warntag hat in Hessen offenbar ohne größere Störungen funktioniert. "Die ersten Rückmeldungen aus den Landkreisen, kreisfreien Städten und Kommunen sind nach aktuellem Stand sehr positiv", sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) laut Mitteilung von Donnerstagnachmittag. Bis auf wenige Einzelfälle habe die Alarmierung der Warn-Apps und der Sirenen funktioniert. 

Trotzdem seien in Zukunft weitere finanzielle Investitionen nötig, um die Warninfrastruktur "zu verbessern und auf die aktuellen Bedarfe und technischen Möglichkeiten anzupassen", teilte der Minister weiter mit.

Videobeitrag

Warntag in Hessen: Hat alles geklappt?

hs_120924
Bild © hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Der Probealarm erreichte die meisten Bürgerinnen und Bürger am Donnerstagvormittag gegen 11 Uhr über das Cell Broadcast System sowie verschiedene Warn-Apps wie Nina, HessenWARN oder Katwarn. Auch der Hessische Rundfunk verbreitete die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn ausgelöste Warnung. Warnungen gab es auch auf Stadtinformationstafeln. Die Entwarnung folgte nach 45 Minuten.

Echter Alarm in Bruchköbel

Ausgelöst wurden die Warn-Apps durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). In Hessen startete die Leitfunkstelle Kassel den Sirenenalarm als zentrale Warnstelle für das gesamte Landesgebiet. Ältere Analogfunk-Sirenen wurden von den Zentralen Leitstellen der Landkreise und den kreisfreien Städte alarmiert. Dadurch sei es teilweise zu Verzögerungen gekommen.

Etwas Verwirrung gab es in Bruchköbel (Main-Kinzig). Dort sorgte ausgerechnet am Warntag ein Gasleck für einen tatsächlichen Alarm.

Woanders blieb anders als erwartet manche Sirene still. So löste nach Angaben des Hochtaunuskreises eine Sirene in Bad Homburg nicht aus, gab aber pünktlich Entwarnung. In Usingen blieben in den Ortsteilen Eschbach, Merzhausen, Wilhelmsdorf und Michelbach die Sirenen stumm.

Sirenen werden bis Ende 2026 umgerüstet

Bis Ende 2026 sollen laut Innenministerium alle Sirenen in Hessen umgerüstet und aktualisiert sein. Im vergangenen Jahr hatte es noch geheißen, dies solle bis Ende 2024 der Fall sein.

Durch die Digitalfunktechnik für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist es nach Angaben des Innenministeriums möglich, in Hessen alle Sirenen innerhalb von ein bis zwei Sekunden auszulösen. Der gleiche Alarm könne nach einem Software-Update auch von den 65.000 Pagern der Helfer des Brand- und Katastrophenschutzes empfangen werden. Das sei im ganzen Bundesgebiet einzigartig.

Nachholbedarf in Sachen Sirenen haben besonders die Städte. Nach Ende des Kalten Krieges wurden viele der Anlagen, die bei Raketenagriffen aus dem Osten Alarm schlagen sollten, nicht mehr genutzt oder abgebaut. Anders als auf dem Land, wo viele der Sirenen zur Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr genutzt wurden.

Allein die Stadt Frankfurt steht vor einer Mammut-Aufgabe: Derzeit gibt es in der 770.000-Einwohner-Stadt nur 14 funktionstüchtige Sirenen. Nötig wären rund 150, um die Stadt flächendeckend zu warnen.

Bei einigen Hessen blieb es still

Viele hessenschau.de-Nutzer berichteten in unserer Kommentarfunktion darüber, ob und wie sie gewarnt wurden – oder eben nicht.

"Das Handy hat über Cell-Broadcast gewarnt, auch die Warnapps haben funktioniert, nur die Sirene hier im Ort hat nach einigen Sekunden direkt aufgegeben. Danach waren nur noch die Sirenen des Nachbarorts zu hören", berichtet zum Beispiel hessenschau.de-Nutzer Michael aus Wetzlar-Naunheim (Lahn-Dill).

"Absolute Funkstille" auf dem Handy meldete hingegen hessenschau.de-Nutzer Joachim aus Darmstadt. "Wenigstens die Sirene in der Nähe meiner Wohnung war laut und deutlich."

Bei manchem kam aber auch auf gar keinem Weg eine Warnung an, wie ein Leser berichtet: "In Frankfurt keine Sirenenwarnung. Keine Warnung auf dem Smartphone. War da was?"

Voting

Haben Sie auf Ihr Smartphone eine Warnung bekommen?

Antwort
Ergebnis (%)
Ja, über eine Warn-App.
68,4
Ja, über Cell Broadcast.
51,1
Nein.
13,4
Weitere Informationen

Auch das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wünscht sich Feedback – wenn Sie also eine Rückmeldung an offizieller Stelle abgeben möchten, können Sie das hier tun: umfrage-warntag.de

Ende der weiteren Informationen
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de

Ihre Kommentare Wie haben Sie den Warntag 2024 erlebt?

219 Kommentare

  • Hallo, guten Tag! Bin gerade auch in Südtirol aber mein Katwarn hat nichts angezeigt.

  • In Bad Soden am Taunus war die Sirene deutlich zu hören.
    Wie sonst jeden Mittwoch um 12:00 Uhr - sie wird wöchentlich getestet.

  • Wie schon in den Vorjahren ist man als alter Mensch mit älterer Technik angeschmiert.
    Und ein öffentliches Signal gibt es nicht in unserem Ortsteil Frankfurt Nieder-Eschbach.

Alle Kommentare laden