Bedrohung für heimische Tierwelt Wegen dieses gefräßigen Welses wird in Herborn ein See geleert
Wegen eines einzigen ungebetenen Mitbewohners müssen alle Fische einen See in Herborn verlassen. Ein invasiver Schwarzer Katzenwels hat es sich dort gemütlich gemacht. Um ihn zu erwischen, wird das Wasser aus dem See vollständig abgepumpt.
Ein Steinbruch-See in Herborn (Lahn-Dill) muss komplett abgepumpt werden - und ein einziger Fisch ist Schuld daran. In dem See im Stadtteil Uckersdorf hat sich ein invasiver Schwarzer Katzenwels eingerichtet, wie die Stadt Herborn mitteilte.
Dabei handele es sich um den ersten bekannten Fund dieser Art in freier Natur in Mittelhessen. Das Problem: Diese Art sei "äußerst konkurrenzstark" und mache sich mit übergroßem Appetit über Insekten, Amphibien und Krebse her.
Weil der Katzenwels das Ökosystem und die heimische Tierwelt bedroht, soll verhindert werden, dass er sich beispielsweise bei Überschwemmung weiter in andere Gewässer verbreitet. Daher wurde das Technische Hilfswerk (THW) damit beauftragt, noch in diesem Herbst den ganzen See abzupumpen. Bis zu drei Tage soll die Aktion nach Angaben der Stadt dauern. Ein Abfischen sei aufgrund der Geologie des Sees nicht möglich.
Alle Fische müssen ausziehen
Für die anderen dort lebenden Seebewohner heißt es: mitgehangen, mitgefangen. Wie das Regierungspräsidiums Gießen auf hr-Anfrage erläuterte, sollen alle heimischen Arten mit Hilfe eines Fischereibiologen in Ausweich-Gewässer gebracht werden. Der Steinbruchweiher soll dann sich selbst überlassen werden. Es sei zu erwarten, dass sich heimische Amphibien von allein wieder dort ansiedeln würden.
Für den Katzenwels indes ist es mit einem Umzug nicht getan. Er soll laut Mitteilung "entnommen und weiterverwertet" werden.
Wie der invasive Katzenwels überhaupt in den See gelangen konnte, ist unklar. Entdeckt wurde er schon bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr. Da es keine natürlichen Zuflüsse zum Steinbruchsee gibt, wird vermutet, dass er möglicherweise illegal ausgewildert worden ist.