Entsorgung in Städten läuft Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

Alle Jahre wieder: Weihnachtszeit und Jahreswechsel sind vorbei. Doch der Weihnachtsbaum steht noch langsam vertrocknend herum. Wie darf ich ihn entsorgen?

Ein ausrangierter Weihnachtsbaum liegt zur Abholung bereit.
Ein ausrangierter Weihnachtsbaum liegt zur Abholung bereit. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie rieseln deine Nadeln. Nach der Weihnachtszeit stellt sich vielen Hessinnen und Hessen die Frage: Wohin mit dem Weihnachtsbaum? Hier eine Auswahl, wie hessische Städte die Entsorgung regeln:

In Frankfurt darf der Weihnachtsbaum einfach in die Tonne - entweder in die Biotonne oder die graue Restmülltonne. Voraussetzung: Der Baum ist frei von Schmuck und auf Stücke von maximal einem Meter gekürzt. 

Außerdem werden die Bäume an festen Terminen in den einzelnen Stadtteilen am Straßenrand abgeholt. Der Entsorger FES ist dafür seit Montag (und bis zum 24. Januar) mit einem Weihnachtsbaum-Sonderfahrzeug unterwegs. Auch dafür muss der Baum abgeschmückt und auf einen Meter gekürzt sein. Weihnachtsbäume können auch bei den FES-Wertstoffhöfen oder bei Rhein-Main Biokompost im Osthafen abgegeben werden. 

Vom Christbaum zum Humus dank "Rottetunnel"

Alle eingesammelten Bäume werden dort "zu Humus und hochwertiger Erde verarbeitet", wie die FES berichtete. "Das geschieht, indem alle strukturreichen Materialien über ein Förderband in luftdichte Rottetunnel gebracht werden. Nach dem Durchlaufen dieses Prozesses wird der Kompost noch einmal gesiebt und gesichtet, sodass keine Fremdstoffe wie Steine oder Folien mehr enthalten sind."

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Einige Bäume landen auch im Frankfurter Zoo. Dort mümmeln unter anderem Ziegen und Trampeltiere genüsslich an den Zweigen. Andere Tiere wie Löwen, Menschenaffen oder Brillenbären bekommen die Bäume auch wegen des Geruchs der ätherischen Öle und zur Beschäftigung. 

Damit die Zootiere keine Weihnachtsbaumdekoration schlucken, dürfen nur Tannenbäume verfüttert werden, die nicht verkauft worden sind. Der Zoo erhält sie von verschiedenen Weihnachtsbaumverkäufern. Etwa 100 bis 200 würden zusammenkommen. Das seien allerdings mehr als genug, hieß es. 

Tannenbaumsymbol im Abfallkalender

In Wiesbaden werden die ausgedienten Weihnachtsbäume zwischen dem 13. und 24. Januar von den Entsorgungsbetrieben direkt an den Grundstücken eingesammelt. Wann welche Straßen dran sind, kann man im Abfallkalender am Tannenbaumsymbol erkennen.

"Abgeholt werden Tannenbäume aus privaten Haushalten mit einer Länge von maximal drei Metern und einem Stammdurchmesser von höchstens 15 Zentimetern."

Auch in Wiesbaden wird darum gebeten, die Bäume sorgfältig abzuschmücken, da sie zu Kompost verarbeitet werden. Wer den Abholtermin nicht nutzen möchte, der kann seinen ausgedienten Baum kostenfrei auf einem der Wertstoffhöfe abgeben. In mehreren Wiesbadener Vororten sammeln die Jugendfeuerwehren die Weihnachtsbäume ein. 

Geschreddert und kompostiert

In Kassel sammeln die Stadtreiniger Weihnachtsbäume aus Privathaushalten vom 13. bis 18. Januar ein. Für jeden Stadtteil gibt es einen Termin. Die vom Schmuck befreiten Bäume müssen auf etwa 1,50 Meter gekürzt sein und gut sichtbar am Straßenrand stehen, wie das Entsorgungsunternehmen erklärte.

Zudem besteht die Möglichkeit, den Weihnachtsbaum unentgeltlich an den Recyclinghöfen abzugeben. Die ausgedienten Weihnachtsbäume werden einer Sprecherin der Stadtreiniger zufolge schließlich geschreddert und kompostiert.

Sammelstellen, Abholung und Abgabe beim Betriebshof

In Limburg arbeiten Feuerwehr und Bauhof bei der Entsorgung der Weihnachtsbäume Hand in Hand. So stehen am Samstag (11. Januar) Container an sieben Sammelstellen in der Stadt zur Verfügung, an denen die von Baumschmuck und sonstigem Zierrat befreiten Weihnachtsbäume abgeliefert werden können. Mitglieder der Jugendfeuerwehr stehen dabei helfend zur Seite. 

In einigen Stadtteilen holen die Jugendfeuerwehren ausgediente Weihnachtsbäume auch ab (11. Januar) – mit der Bitte um eine Spende. Eine Entsorgung ist außerdem über den Betriebshof der Stadt möglich.

Abfallkalender gibt Auskunft über Sammeltermin

Auch in Marburg läuft das Einsammeln der Weihnachtsbäume zweigleisig: Neben dem städtischen Dienstleistungsbetrieb (7. bis 17. Januar) sammeln in zwei Stadtteilen auch die Feuerwehren die abgeschmückten Bäume ein, wie eine Stadtsprecherin erklärte. Im Abfallkalender können die Bewohner einsehen, wann ihre jeweilige Straße dran ist. 

In Gießen startete die Abholaktion schon am Montag, in Wetzlar werden die Bäume hingegen nur da abgeholt, wo es keine braune Bio-Tonne gibt.

Darmstadt: Zoo nimmt Bio-Bäume entgegen

In Darmstadt hat das Entsorgungsunternehmen EAD einige Sammelstellen eingerichtet. Unter anderem in Michelstadt, Heppenheim und Bensheim sammeln die Jugendfeuerwehren die ausgedienten Weihnachtsbäume an diesem Wochenende ein – kostenlos, aber eine kleine Spende ist gern gesehen.

Das Vivarium in Darmstadt nimmt am Freitag Bio-Weihnachtsbäume entgegen. Diese Bäume werden unter anderem an Esel und Ziegen verfüttert, dienen zur Beschäftigung für Affen und Aras, aber auch zur Gehege-Einrichtung – falls Ballen vorhanden sind. Der Zoo nimmt nur Bäume an, die per Kassenbeleg als Bio-Weihnachtsbaum ausgewiesen sind -, also nicht mit Pestiziden oder ähnlichem behandelt wurden.

Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe

Ihre Kommentare Wie entsorgen Sie Ihren Weihnachtsbaum?

13 Kommentare

  • Ich lebe seit Beginn meines "Erwachsenenlebens" ohne Weihnachtsbaum. Super. Fehlt nicht, weil es ja überall so viel bunte Weihnachtsdeko gibt.
    Kein Baum, kein Müll. ;-)

  • Seit fast 20 Jahren haben wir einen wunderschönen, grünen Kunst- Weihnachtsbaum und dieser wird Ende Januar eingepackt und ab Dezember wieder aufgestellt und mit bunten Kugeln geschmückt.

  • Gar nicht, der Umwelt zu liebe verzichten wir einfach die zwei Wochen auf das Wegwerfprodukt Weihnachtsbaum. Draußen auf den Marktplätzen, Weihnachtsmärkten, Bahnhöfen und Einkaufszentren sieht man doch schon genug Weihnachtsbäume für alle herumstehen.

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