Weilburg trauert Pawlos ertrank kurz nach Verschwinden
Nach dem Fund der Leiche des sechsjährigen Pawlos in Weilburg hat die Obduktion keine Hinweise auf ein Verbrechen ergeben. Der Junge ertrank offenbar kurz nach seinem Verschwinden. Die Anteilnahme in der Stadt ist groß – über eine öffentliche Trauerform wird derzeit beraten.
Sein Verschwinden und die wochenlange Suche nach ihm haben die Weilburgerinnen und Weilburger beschäftigt, die Anteilnahme war groß. "Diese kollektive Gewissheit, die wir jetzt haben, und die Trauer sind wichtig, damit auch wir uns von Pawlos verabschieden können", sagte der Bürgermeister der Stadt, Johannes Hanisch (CDU), am Dienstag an der Fundstelle. "Damit können wir ein Zeichen der Anteilnahme in Richtung der Familie senden."
Auch im Internet sei die Anteilnahme "sehr groß". Ein Kanufahrer hatte am Ostersonntag den leblosen Körper in der Lahn entdeckt und die Polizei alarmiert.
Mittlerweile liegt auch das Ergebnis der Obduktion vor. Es ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Straftat oder die Beteiligung Dritter, wie die Polizei am Dienstag meldete. Die Annahme, dass Pawlos zur Lahn gegangen und bereits kurz nach seinem Verschwinden ertrunken war, wurde demnach durch die Untersuchung bestätigt.
Form für öffentliches Gedenken wird noch gesucht
Ob es eine öffentliche Gedenkfeier oder einen Gottesdienst für die Menschen in Weilburg und darüber hinaus und auch für die zahlreichen Hilfskräfte, die an der Suche beteiligt waren, geben wird, ist noch offen. "Da wird es ein Format geben. Wie das aussieht und in welcher Größe es stattfindet, wird sich zeigen", sagte Hanisch.
Die Stadt wolle sich mit der Familie abstimmen, die sich in einer "absoluten Ausnahmesituation" befinde, sagte Hanisch: "Da brauchen wir jetzt ein bisschen Respekt und auch Abstand für die Familie, um den Prozess der Trauer der ersten Stunden und Tage geschehen zu lassen."
Große Suche verlief wochenlang ergebnislos
Der sechsjährige Pawlos aus Waldbrunn (Limburg-Weilburg) war am 25. März verschwunden. Der "autistisch veranlagte" Junge verließ an dem Tag ohne erkennbaren Grund nach dem Mittagessen seine Förderschule in Weilburg. Sein Verschwinden fiel laut Schulamt innerhalb einer Minute auf. Die Suche nach dem Jungen begann wenig später.
Seit seinem Verschwinden suchten zeitweise hunderte Einsatzkräfte und Helfer von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und weiteren Organisationen nach dem Erstklässler.
Die Bundeswehr hatte einen zur Luftaufklärung aufgerüsteten Eurofighter im Einsatz, um hochauflösende Aufnahmen der Gegend anzufertigen. Spezialisierte Taucher suchten auch die Lahn abschnittsweise ab - unterstützt von ausgebildeten Hunden. Sie alle konnten Pawlos nicht finden.