"Trendwende erreicht" Weniger Geldautomaten in Hessen gesprengt
In Hessen sind 2024 deutlich weniger Geldautomaten gesprengt worden als 2023. Nach 61 Fällen im Vorjahr hat es bis Mitte Dezember nur rund zwei Dutzend Sprengungen gegeben.
"Diese Entwicklung ist vor allem auf die Erhöhung der Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen, die von Polizei, Justiz sowie der Banken- und Kreditwirtschaft erarbeitet und umgesetzt wurden", sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Die Täter gingen nach wie vor extrem brutal und skrupellos vor, die Sprengungen richteten immense Schäden an. Das Land setzt daher nach den Worten des Ministers weiter auf Kontrollaktionen und die Allianz Geldautomaten, der mittlerweile rund 70 verschiedene Kreditinstitute angehören. In der Allianz werden gemeinsam mit der Polizei präventive Maßnahmen wie etwa Einfärbesysteme erarbeitet.
740.000 Euro erbeutet - viel höherer Schaden
"Aus meiner Sicht spricht die Entwicklung im laufenden Jahr dafür, dass wir eine Trendwende erreicht haben", sagte Poseck. Die Arbeit der Sicherheitsbehörden habe erheblich dazu beigetragen, die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten zu halbieren und damit die Sicherheit zu erhöhen.
Bei rund der Hälfte der Fälle im zu Ende gehenden Jahr sei Bargeld erbeutet worden - insgesamt rund 740.000 Euro. Die Höhe des entstandenen Schadens bezifferte der Innenminister mit rund 4,7 Millionen Euro.
Die Automaten werden nach den Erfahrungen der Experten weiterhin vornehmlich mit Festsprengstoff gesprengt. Jedoch habe es auch schon Hinweise auf militärische Sprengstoffe gegeben, die vornehmlich von osteuropäischen Tätergruppen benutzt würden. Im Anschluss fliehen die Täter mit PS-starken Autos.