"Wer weiß denn sowas?" Warum dieser Strommast in einer ARD-Quizshow auftauchte
Ein Strommast, der aus einem Gebäudedach ragt - wo gibt's denn sowas? In Fulda! Eine ARD-Quizsendung lieferte auch den Grund für die ungewöhnliche Konstruktion.
Hätten Sie es gewusst? Oder richtig getippt? Den Schauspielern Bernhard Hoëcker und Axel Milberg ist das jedenfalls gelungen. Sie hatten vor kurzem in der ARD-Quiz-Sendung "Wer weiß denn sowas?" eine kurios anmutende Frage zu beantworten, in der es um einen Strommast in Fulda ging.
Das Rate-Team musste einen Satzbeginn mit der richtigen Lösung vervollständigen:
Der Hochspannungsmast mit der Kennung "Mast 9108" in Fulda ... ?
A) trägt einen Strohhut, um angriffslustige Krähen fernzuhalten,
B) übertrifft mit einer Gesamthöhe von 332 Metern knapp den Eiffelturm
C) durchstößt am Hauptbahnhof das Dach eines Güterschuppens.
Schauspieler Hoëcker und Milberg entschieden sich richtig
Moderator und Comedian Hoëcker ließ sich nicht in Bockshorn jagen und kam zusammen mit dem Kieler "Tatort"-Kommissar Milberg der Lösung schnell auf die Spur. Sie schlossen die ersten beiden Möglichkeiten aus und entschieden sich in der Sendung (ab Minute 26:20) für die richtige Antwort C: durchstößt das Dach eines Güterschuppens.
Passanten in Fulda fällt diese Konstruktion gar nicht so schnell auf in dem Gewirr aus Masten und Leitungen am Bahnhof. Nur wer genauer hinsieht, dem wird sie ungewöhnlich vorkommen. Dass der Mast aus dem Gebäude ragt, hat aber einen besonderen Grund.
Erklärung für kuriose Konstruktion ortsbedingt
Anfang der 1990er Jahre wurden am Bahnhof eine Reihe besonders niedriger und schmaler Oberleitungsmasten errichtet. Die sollten sich platzsparend und optisch ansprechend ins Stadtbild einfügen. Die besondere Statik verlangte zudem kleinere Abstände zwischen den Masten. Deshalb wurde das Fundament des Mastes mit der Nummer 9108 in einen bestehenden Güterschuppen verlegt - und dessen oberer Teil durchstößt das Dach des Schuppens. So lautete die in der Sendung präsentierte Lösung und Erklärung.
"Die Gebäude dienten mal der Güterabfertigung", erklärt ein Bahn-Mitarbeiter, der am Mittwoch an den Schienen am Fuldaer Bahnhof mit der Signaltechnik beschäftigt war. "Denn früher lief viel mehr Warenverkehr über die Schiene und weniger mit Lkw übers Straßennetz."
Heute fristen die Hallen an der Schienenstrecke ein trauriges Dasein und stehen leer, wie der Bahn-Mitarbeiter sagte. Die flachen Hallen wirken verfallen, sind mit Graffiti besprüht. Hier und da sind Scheiben eingeschlagen. Die Ladezone an der Straßenseite wird als Parkplatz benutzt.
Sendung: hr4, 15.03.2023, 8.30 Uhr
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