Schaden in Millionenhöhe Wiesbadener Luxus-Wohnturm geflutet - Verdächtiger gefasst
Wasserhydrant aufgedreht, Schaden in Millionenhöhe: Nach der Vandalismus-Attacke in einem Luxus-Wohnturm in Wiesbaden hat die Polizei einen Verdächtigen ins Visier genommen. Auch aus der Stadtpolitik werden Konsequenzen gefordert.
Die Tat ereignete sich am Sonntagvormittag: Bislang Unbekannte drangen in den Rohbau eines Hochhauses in der Wiesbadener Innenstadt ein und drehten in einem der oberen Geschosse einen Wasserhydranten auf. Tausende Liter Wasser lief daraufhin unkontrolliert über mehrere Stockwerke bis in den Keller und die Aufzugschächte, wie die Polizei mitteilte. Sie schätzte den Schaden auf mehrere Millionen Euro.
Noch am Pfingstwochenende wurde eine Fahndung wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung eingeleitet - offenbar mit Erfolg. Wie die Beamten nun dem hr bestätigten, wurde ein Tatverdächtiger ins Visier genommen. Der Mann wurde demnach festgenommen und vernommen. Danach kam er wieder auf freien Fuß. Weitere Einzelheiten gab die Polizei zunächst nicht bekannt. Es werde weiter ermittelt. Hinweise auf einen politischen Hintergrund gebe es nicht.
Luxus-Wohnungen in Innenstadtlage
In dem Gebäude in der Taunusstraße entstehen derzeit 66 Eigentumswohnungen mit Concierge-Service sowie einem privaten Fitness- und Spa-Bereich. Das Projekt "Kureck" in unmittelbarer Nähe von Kurpark und Hessischem Staatstheater soll laut Projektentwickler ein neues Wahrzeichen für Wiesbaden werden und über 21 Stockwerke sowie eine Dachterrasse verfügen. 60 Prozent der Wohnungen seien bereits verkauft.
Die Bauarbeiten für den Wohnturm haben 2022 begonnen und sollten in diesem Jahr fertiggestellt werden. Inwiefern die Flutung den Zeitplan verzögert, ist derzeit noch unklar. Trocknungsfirmen arbeiteten auf Hochtouren, um den Schaden zu minimieren, erklärte der zuständige Bauherr.
Mehr Schutz gefordert
Eine derartige Vandalismus-Tat ist in Wiesbaden kein Einzelfall. Bereits mehrfach kam es in den vergangenen Monaten zu Sachbeschädigungen oder auch Brandstiftungen in leerstehenden Immobilien und Schulen. Allein im Gebäude der ehemaligen Carl-von-Ossietzky-Schule brannte es innerhalb eines Jahres sieben Mal.
Aus der Stadtpolitik kommen nun Rufe nach besseren Schutzmaßnahmen. "Die wiederholten Brände sind ein klares Signal dafür, dass die Maßnahmen zur Sicherung leerstehender oder im Bau befindlicher Gebäude dringend überdacht und verbessert werden müssen", sagte die Fraktionschefin der im Rathaus mitregierenden Volt-Partei, Janine Vinha. Ihre Partei habe das Thema im Stadtentwicklungsausschuss eingebracht.
Sendung: hr4, 21.05.2024, 15.30 Uhr
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