Willingen startet Schneekanonen Eisige Temperaturen, aber kaum Niederschlag
Es wird wieder kalt in Hessen, aber es bleibt weitgehend trocken. Willingen kann kurz vor Beginn des Skiflug-Weltcups kaum auf Neuschnee hoffen - zumindest nicht auf natürliche Weise.
Der Himmel über Willingen (Waldeck-Frankenberg) strahlte am Dienstagmorgen blau, der Boden unter Willingen strahlte weiß - in Hessens größtem Skigebiet herrschen aktuell winterliche Bedingungen, wie man sie sich Mitte Januar vorstellt. "Und das wird aufgrund der Höhenlage auch so bleiben", sagt hr-Meteorologe Tim Staeger.
Niederschlagstätigkeit lässt nach
Nur: Auf natürliche Weise wird zu den etwas mehr als zehn Zentimetern Schnee, die am Dienstag in Willingen lagen, kaum etwas hinzukommen. "Zwar gehen die Temperaturen noch ein bisschen runter, doch die Niederschlagstätigkeit lässt im Wochenverlauf nach", sagt Staeger. Einzig im Odenwald und im Westerwald dürften am Donnerstag noch ein paar Flocken fallen.
Für Willingen ist das zweieinhalb Wochen vor dem Weltcup-Skispringen aber keine schlechte Nachricht: Die eisigen Temperaturen ermöglichen den Einsatz der Schneekanonen. Am frühen Dienstagmorgen wurden sie an der Mühlenkopfschanze angeworfen, ab dem Nachmittag sollten sie auch die Skipisten beschneien.
Jörg Wilke, Geschäftsführer der Ettelsberg-Seilbahn und Chef an der Mühlenkopfschanze in Willingen, rechnet damit, dass mindestens drei Tage und drei Nächte lang Kunstschnee produziert werden muss, ehe wieder Ski gefahren werden kann. Er freue sich auf den Reserveschnee, sagt er. Denn: "Wegfahren geht immer."
Lifte an Feldberg und Wasserkuppe noch geschlossen
Die Hänge am Feldberg (Hochtaunus) hingegen werden weder präpariert noch künstlich beschneit. Auch die Liftanlagen in Oberreifenberg und Treisberg sind aktuell nicht in Betrieb, auch wenn die Schneehöhe in der Feldbergregion vielerorts bei 5 bis 10 Zentimetern liegt.
Auf der Wasserkuppe (Rhön) liegt mit 18 Zentimetern noch etwas mehr Schnee. Trotzdem sind seit kurz vor Weihnachten die Liftanlagen geschlossen - noch. Denn die Schneekanonen sind auch hier angelaufen und beschneien die Pisten.
Überfrierende Nässe droht
Autofahrer sollten die kommenden Tage besonders vorsichtig unterwegs sein. "Wir bekommen verbreiteten Nachtfrost", warnt Tim Staeger. In den Nächten könnte überfrierende Nässe zum Thema werden. "Und gerade morgens sollte man dementsprechend vorsichtig fahren", sagt der hr-Meteorologe.
Ansonsten sind die Aussichten eher freundlich, aber eben kalt. Zum Wochenende hin sinken die Tiefstwerte auf -6 Grad, die Temperaturen erreichen am Freitag höchstens 4 Grad. Am Samstag bekommt vor allem die Westhälfte Hessens mehr Sonne ab, im Osten ziehen dichtere Wolken über den Himmel.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 17.01.2023, 19.30 Uhr
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