Winterdienst sieht sich gut vorbereitet 90.000 Tonnen Streusalz gelagert - Silos in Hessen randvoll
In Hessen gab es bislang zwar nur ein kurzes winterliches Intermezzo. Für kommende Schneefälle und Glatteis sind die Winterdienste aber gerüstet. Zehntausende Tonnen Streusalz warten auf ihren Einsatz.
Den ersten Wintereinbruch der Saison hat Hessen bereits hinter sich. Auch für kommende kalte Tage mit Schnee und Eis sehen sich die Winterdienste gerüstet: 90.000 Tonnen Streusalz haben die insgesamt 46 Straßenmeistereien im Land in ihren Lagerhallen und Salzsilos für diese Saison angehäuft.
Das ist deutlich mehr, als in den vergangenen Wintern gebraucht wurde. Von Oktober 2023 bis April 2024 etwa wurden 65.324 Tonnen Salz gestreut, im Jahr zuvor waren es ebenfalls rund 66.000 Tonnen. Im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre wurden pro Saison um die 81.000 Tonnen Streusalz verbraucht. Pro Quadratmeter wird etwa ein Teelöffel Salz gestreut.
Erklärtes Ziel: Dem Schnee voraus sein
Im Winterdienst arbeiten seit Anfang Oktober rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 390 Streufahrzeugen. An Tagen mit viel Schnee und Eis sind sie von 6 bis 22 Uhr auf den Bundes-, Land- und Kreisstraßen unterwegs, wie der Staatssekretär im Wirtschafts- und Verkehrsministerium, Umut Sönmez (SPD), am Mittwoch erläuterte.
Hessen setze dabei auf "vorbeugendes Streuen": Mit Hilfe regionaler Prognosen und Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes versuchen die Straßenmeistereien, dem Schnee voraus zu sein und zu streuen, bevor es glatt wird. Im hessischen Straßennetz gibt es zudem sogenannte Glättefrüherkennungssysteme, die die Boden- und Lufttemperatur sowie die Feuchtigkeit messen.
Nicht alle Radwege werden gestreut
"Je frühzeitiger die Kolleginnen und Kollegen auf glatten Straßen streuen, umso höher die Verkehrssicherheit", sagte Sönmez. Dennoch bat er die Verkehrsteilnehmer darum, bei Winterwetter besonders vorsichtig zu sein und die gebotenen Abstände zu vorausfahrenden Fahrzeugen zu halten.
Um den Bereich, für den sie zuständig sei, einmal komplett abzufahren, benötige eine Straßenmeisterei rund drei Stunden, berichtete Kathrin Brückner, die Vizepräsidentin von Hessen Mobil. Strecken mit hoher Verkehrsbelastung würden dabei zuerst geräumt, Parkplätze zum Beispiel seien nachrangig. Die Entscheidung, ob auch Radwege gestreut werden, hängt laut Hessen Mobil davon ab, wie häufig dieser genutzt wird. Anhaltspunkte gäben etwa Verkehrszählungen.
Insgesamt ist Hessen Mobil für rund 15.200 Kilometer Straßen außerhalb von Städten und Ortschaften zuständig.