Bundesweiter Trend Zahl der Zwangsräumungen in Hessen nimmt zu
Wie in den meisten Bundesländern steigt in Hessen die Zahl der Zwangsräumungen. Eine Linken-Politikerin macht Mietschulden und Verzögerungen bei Ämtern verantwortlich.
Die Zahl der Zwangsräumungen in Hessen ist gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 2.198 Wohnungen zwangsgeräumt, wie aus einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage einer der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay hervorgeht. Im Jahr 2022 waren es noch 2.002.
Deutschlandweit stieg die Anzahl der Zwangsräumungen demnach von 29.057 im Jahr 2022 auf 30.275 im Vorjahr.
Steigerungen in fast allen Bundesländern
Die Steigerung betreffe nahezu alle Bundesländer, erklärte Lay, Expertin für Miet- und Wohnungsbaupolitik der Linken, laut einer Pressemitteilung. Die meisten Zwangsräumungen wurden den Angaben zufolge im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (8.998) vollstreckt. Es folgten Bayern (2.774), Niedersachsen (2.501) und Sachsen (2.278).
Einzig in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Schleswig-Holstein sanken die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht. Die Anzahl der durchgeführten Zwangsräumungen melden die Länder jährlich dem Bundesjustizministerium.
Lay: Ursache sind häufig Mietschulden
Lay zufolge sind Mietschulden die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust. Häufig seien Verzögerungen der Ämter bei der Zahlung der Kosten der Unterkunft oder des Wohngeldes Auslöser für Mietrückstände, sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete.
Sie forderte eine Deckelung der Mieten und einen stärkeren Kündigungsschutz. Die Bundesregierung habe es verpasst, Mieterinnen und Mieter besser zu schützen, kritisierte Lay.