Frühlingsanfang Zeckensaison beginnt - zehn FSME-Risikogebiete in Hessen
Das frühlingshafte Wetter lockt nicht nur viele Menschen wieder nach draußen, sondern erweckt auch die Tierwelt zu neuem Leben - und damit auch Zecken. Das Gesundheitsministerium rät, sich zum Schutz gegen die Parasiten zu impfen. In Hessen sind einige Kreise besonders gefährdet.
Mit dem Frühling beginnt in Hessen auch die Zeckensaison. Die Parasiten können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, eine Gehirn-, Gehirnhaut- oder Rückenmarksentzündung, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte.
Insgesamt zehn FSME-Risikogebiete hat das Robert-Koch-Institut (RKI) für Hessen ausgewiesen, vor allem im Süden und Osten des Landes: die Städte Offenbach und Darmstadt sowie die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Groß-Gerau, Main-Kinzig, Odenwald und Offenbach. Auch der Kreis Marburg-Biedenkopf gilt als Risikogebiet.

Deutschlandweit wurden dem RKI im Jahr 2024 insgesamt fast 690 FSME-Erkrankungen gemeldet. Das entspricht einer Zunahme von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die jährlichen Fallzahlen schwanken nach Angaben des RKI jedoch stark.
Das Gesundheitsministerium rät dazu, sich gegen die Erkrankung impfen zu lassen. Für die Grundimmunisierung sind demnach drei Impfungen erforderlich, der Impfschutz muss alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.
Keine Impfung gegen Borreliose
Gegen eine weitere Krankheit, die Zecken übertragen, hilft bisher keine Impfung: Borreliose. Diese bakterielle Infektion tritt um ein Vielfaches häufiger auf als FSME und verläuft in den meisten Fällen unbemerkt. Dennoch kann Borreliose neben Fieber, Schmerzen und Schwellungen in seltenen Fällen auch das Herz sowie das Nervensystem angreifen.
Ein Hinweis auf die Erkrankung ist eine kreisrunde Rötung um die Einstichstelle. Borreliose ist mit Antibiotika wirksam behandelbar.
Asiatische Tigermücke breitet sich aus
Laut Gesundheitsministerium breitet sich auch die Asiatische Tigermücke weiter in Hessen aus. Sie gilt als potenzielle Überträgerin verschiedener tropischer Krankheiten.
In Deutschland sei zwar noch keine Übertragung von Erregern nachgewiesen worden, das Risiko steige aber mit zunehmender Ausbreitung der Mücke - denn die Erreger würden regelmäßig von Reiserückkehrern eingeschleppt. Gleichzeitig erhöhen die höheren Temperaturen das Risiko für Krankheitsübertragungen auf den Menschen.
In Südfrankreich etwa wurden schon mehrfach Zika-Infektionen durch dort heimische Tigermücken gemeldet, Dengue-Infektionen zum Beispiel auf Madeira sowie in Kroatien und Frankreich nachgewiesen.
Um die Ausbreitung einzudämmen, ruft das Gesundheitsministerium dazu auf, mögliche Brutstätten abzudecken oder zu verhindern. So könne das Schlüpfen von Tigermückenlarven am wirksamsten unterbunden werden. Das Insekt kann sich demnach schon in kleinsten Wasseransammlungen vermehren.