Rush Hour für Mensch und Tier Gefahr von Wildunfällen steigt nach Zeitumstellung
Mit der Zeitumstellung am kommenden Wochenende steigt die Gefahr von Wildunfällen. Davor warnt das Regierungspräsidium Kassel: Denn Tiere und Menschen starten dann gleichzeitig in den Tag.
"Durch die Zeitumstellung fällt der Berufsverkehr von einem Tag auf den anderen wieder in die Dämmerung - also genau in die 'Rush Hour' unserer heimischen Wildtiere", warnt das Regierungspräsidium Kassel (RP). Das RP ist auch die Obere Jagdbehörde Hessens.
Gleichzeitig Morgenverkehr und Wildwechsel
Rehe, Füchse, Feldhasen und Co. wechseln mehrmals am Tag ihren Aufenthaltsort. Die Tiere seien durch den steigenden Energiebedarf im Frühjahr in den frühen Morgenstunden besonders aktiv auf Futter- und Reviersuche, so das RP. Sie scheuten auch vor vielbefahrenen Straßen nicht zurück. "Und dies tun sie in einem relativ festen Zeitfenster, unbeeindruckt von den Arbeitszeiten der Menschen."
Legten Pendlerinnen und Pendler ihre Wege also nach der Uhrumstellung eine Stunde früher zurück, überlappten sich Morgenverkehr und Wildwechsel.
Tier in Sicht? Abblenden, hupen, bremsen!
Autofahrerinnen und Autofahrer sollten deshalb speziell in ländlichen Gebieten besonders aufmerksam sein. Stehe ein Wildtier am Straßenrand oder laufe es auf die Fahrbahn, empfiehlt die Behörde abzublenden, zu hupen und zu bremsen.
Zudem müssten Autofahrer mit weiteren Tieren rechnen, weil Wildtiere selten allein unterwegs sind. Sollte ein Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden sein, gelte es, das Lenkrad festzuhalten und zu bremsen statt riskant auszuweichen.
Verletzte oder tote Tiere nicht anfassen
Wer ein Tier angefahren hat, soll die Unfallstelle laut dem RP mit Warnblinker und -dreieck sichern und die Polizei alarmieren. Zur Dokumentation für die Versicherung sollten Fotos von Unfallort, Tier und Fahrzeug gemacht werden, erklärte das Regierungspräsidium.
Verletzte oder tote Tiere sollten Autofahrer nicht in ihr Auto laden, das sei Aufgabe des Försters oder der Jagdpächterin. Das betont auch der ADAC: "Wer Tiere mitnimmt, riskiert eine Anzeige wegen Wilderei."
Auch abends steigt das Risiko für Wildunfälle
In Hessen kommt es nach Angaben des Regierungspräsidiums Kassel jährlich zu rund 21.000 Wildunfällen. Besonders risikoreich für Mensch und Tier seien die Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr, warnte der hessische Landesjagdverband. Aber auch am Abend zwischen 21 und 23 Uhr bestehe ein erhöhtes Wildunfallrisiko.
Wie eine Auswertung von über 21.000 Datensätzen des Tierfundkatasters aus den Kalenderjahren 2018 bis 2023 darlege, passierten im April und Mai jeweils mehr als doppelt so viele Wildunfälle wie noch im März. Besonders häufig betroffen seien dabei Rehe.
Auch Menschen müssen sich an Zeitumstellung gewöhnen
Der ADAC weist zudem darauf hin, dass sich nicht nur Wildtiere, sondern auch Menschen erst wieder an die Sommerzeit gewöhnen müssten. "Infolge der Zeitumstellung haben einige Menschen mit Müdigkeit und mangelndem Konzentrationsvermögen zu kämpfen."
Um die Anpassung zu erleichtern, helfe viel Bewegung an der frischen Luft. Zudem könne es sinnvoll sein, die Tage vor der Zeitumstellung früher schlafen zu gehen, um die innere Uhr daran zu gewöhnen.
Ihre Kommentare Was macht die Zeitumstellung mit Ihnen?
32 Kommentare
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Ich verstehe nicht warum so viele total scharf darauf sind, sich FREIWILLIG UND OHNE NOT zum Sklaven von irgendwelchen Gesetzen und Zeitvorgaben zu machen. Und zweimal im Jahr dann dieses Gejammer. Ich stehe das ganze Jahr über nach meinem Biorhythmus auf. Das ist dann in der Winterzeit um halb 6 und in der Sommerzeit um halb 7. Was ist daran so kompliziert? Sind wir nicht mehr in der Lage auf unseren Körper zu hören und brauchen eine höhere Macht, die uns vorgibt wann wir zu schlafen haben?
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denkt mal einer an die Menschen die im Schichtdienst arbeiten, Flughafen etc
Nein , jeder wie er will ohne Rücksicht auf Verluste.
Früher sind wir auch zur gleichen Zeit in die Schule , zur Arbeit, ob es hell oder dunkel war.
Niemand hat sich daran gestört
Denkt jemand an das Vieh welches dann früher anfängt zu brüllen weil es gemolken und gefüttert werden möchte -
Wie bei paulchen Panther wer hat an der Uhr gedreht....mir ist das so egal aber wenn dann immer Sommerzeit. Wenn die sich in der europäischen Union noch mal einig werden ehe der 3. Weltkrieg los geht. Dann ist es eh egal...
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