Umweltministerium warnt Zwei Fälle von Hasenpest im Kreis Gießen

Die Hasenpest hat im Januar zwei Feldhasen im Kreis Gießen befallen: einen in Hungen und einen in Linden. Die Krankheit ist hochansteckend - und kann auch auf Menschen übergehen.

Feldhase im grünen Gras
In Mittelhessen hat die Hasenpest zwei Feldhasen befallen. Bild © picture-alliance/dpa

Die Hasenpest (Tularämie) grassiert momentan in Niedersachsen, nun sind auch zwei Fälle in Hessen bekannt geworden.

Wie das hessische Umweltministerium und das Hessische Landeslabor am Dienstag mitteilten, befiel die hochansteckende bakterielle Krankheit im Januar zwei Feldhasen in Hungen und Linden (beide Gießen). Zudem wurden Fälle aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland gemeldet.

Im Gegensatz zu etlichen anderen Tierkrankheiten kann die Hasenpest auch auf Menschen überspringen (Zoonose). Das Umweltministerium warnte nun davor, Feldhasen, Wildkaninchen und Nagetiere wie Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen zu berühren.

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Insbesondere wenn Spaziergänger, etwa auch mit Kindern, ein Tier sähen, das vermeintlich hilfsbedürftig und ohne Scheu am Wegesrand liege, sollten sie es nicht anfassen. 

Symptome: starkes Abmagern und mangelnde Scheu

Tularämie wird von Stäbchenbakterien ausgelöst. Die Krankheit kommt vor allem bei Feldhasen vor, ist aber auch auf Haustiere oder Menschen übertragbar. Dies gilt nicht nur für Kleintiere, sondern auch für Hunde oder Katzen.

Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Krankheit gibt es laut Ministerium nicht. Viele erkrankte Feldhasen sterben. Zuvor magern sie stark ab, schwanken oder wirken teilnahmslos. 

Mangelnde Scheu kann dem Umweltministerium zufolge das Risiko eines ungewollten Kontakts erhöhen, auch wenn für eine Infektion eher eine intensive Berührung nötig ist. Jäger und Waldarbeiter sollten bei Kontakt mit erkrankten Tieren Einweghandschuhe und eine Maske tragen.

Antibiotika können Menschen mit Hasenpest helfen

"Die Krankheit beginnt beim Menschen meist mit grippeartigen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In den meisten Fällen kann eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen", erklärte das Ministerium.

In Deutschland gab es nach seinen Angaben seit 2023 etwa 350 gemeldete Fälle von Hasenpest, darunter in Hessen insgesamt zehn - neben dem Kreis Gießen unter anderem in den Kreisen Main-Kinzig, Limburg-Weilburg, Rheingau-Taunus und Werra-Meißner sowie in der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe