Für symbolische fünf Millionen Euro Zwei Frankfurter kaufen Chrysler-Building in New York
Ein bisschen Mainhattan in Manhattan: Zwei Schulfreunde aus Frankfurt haben das berühmte Chrysler-Building in New York gekauft – für nur fünf Millionen Euro.
Das insolvente Immobilienunternehmen Signa hat seine Anteile am berühmten Chrysler-Building in New York verkauft. Das gab der Insolvenzverwalter bekannt, da der 319 Meter hohe Wolkenkratzer der Insolvenzmasse zugeordnet worden war. Zuvor hatte die Wirtschaftswoche über den Verkauf des renovierungsbedürftigen Hochhauses berichtet.
Die Beteiligung von Signa wandert nun an den 1960 in Frankfurt geborenen Aby Rosen und seinen Schulfreund Michael Fuchs von der Immobilieninvestmentfirma RFR Holding LLC, die schon bisher zur Hälfte an dem 1930 erbauten New Yorker Wahrzeichen beteiligt waren.
Rosen bekannter Kunstsammler
Rosen war 1987 nach New York gekommen, zunächst als Trainee für eine Immobilienfirma, die sich vor allem auf deutsche Kunden spezialisiert hatte. Drei Jahre später gründete er RFR gemeinsam mit dem ihm aus Frankfurter Tagen bekannten Michael Fuchs. Dieser führt die Geschäfte in Europa.

Das Unternehmen verwaltet nach eigenen Angaben ein Immobilienportfolio im Wert von 15 Milliarden Dollar. Hauptsächlich investiert RFR in den USA, ist aber auch in Deutschland und Israel aktiv.
Rosen ist der Sohn von Holocaust-Überlebenden. Sein Vater wurde nach dem Krieg selbst Immobilieninvestor, seine Mutter war Künstlerin. Aby Rosen ist auch bekannt für seine große Kunstsammlung. Sie umfasst mehr als 800 zeitgenössische Werke, darunter solche von Jeff Koons, Damien Hirst und Andy Warhol.
Kleiner Erlös, aber großer Schuldennachlass
Gemeinsam mit RFR hatte die Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko das Chrysler-Building 2019 für angeblich 150 Millionen Dollar erworben. Bislang hielten sowohl Signa als auch RFR rund 50 Prozent der Anteile.
Nun erhielt Signa für ein New Yorker Immobilienpaket, zu dem die Anteile am Chrysler-Building gehören, gerade einmal fünf Millionen Euro. In dem Preis seien Forderungen und Pfändungen berücksichtigt, hieß es. Als Teil des Geschäfts hätten die Käufer auch eine Insolvenzforderung von rund 50 Millionen Euro zurückgezogen. Das Grundstück wurde nicht miterworben.
Undurchsichtiges Firmenkonstrukt eingestürzt
Das Chrysler-Building galt als größtes Juwel in der Immobiliensammlung von Benko. Signa hatte nach Jahren der starken Expansion Ende 2023 Insolvenz angemeldet. Steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten brachten Benkos undurchsichtiges Firmenkonstrukt zum Einsturz. Nach Angaben des Insolvenzverwalters war die Holding laut einem Gutachten schon mindestens ein Jahr zuvor zahlungsunfähig.
Benko sitzt in Wien in Untersuchungshaft. Gegen den Ex-Milliardär laufen unter anderem in Österreich und Deutschland strafrechtliche Ermittlungen.