Vorteilsannahme als Vorwurf AWO-Affäre: Ermittlungen gegen Leiter des Frankfurter Hauptamtes

Eigentlich hätte Tarkan Akman das vorläufige Endergebnis der Frankfurter OB-Wahl bekannt geben sollen. Seine Abwesenheit sorgte für Irritationen. Nun wird bekannt: Gegen den bisherigen Leiter des Hauptamtes wird im Zuge der AWO-Affäre ermittelt.

Das AWO-Logo vor einem Haufen Euo-Scheine. Auf dem Bild der Kopf von Tarek Akman in einem weißen Kreis
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AWO-Affäre: Ermittlungen gegen Frankfurter Hauptamtsleiter

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Die vorgezogene Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt sollte eigentlich ein Neuanfang sein. Kommunalpolitiker aller Parteien hatten im Vorfeld immer wieder betont, mit dem Urnengang endlich die Ära Peter Feldmann und die AWO-Affäre hinter sich lassen zu wollen. Doch ausgerechnet am Wahlabend holte sie das Thema wieder ein.

Denn wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Dienstag dem hr bestätigte, wird gegen den ehemaligen Leiter des Frankfurter Hauptamtes, Tarkan Akman, wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ermittelt. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der AWO-Affäre, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Als Erste hatte die Frankfurter Rundschau über die Ermittlungen berichtet.

Job für die Schwester gegen Wohlwollen

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass zwischen Akman und der Führung des AWO-Kreisverbandes Frankfurt eine "Unrechtsvereinbarung" bestanden habe. Demnach habe sich Akman in seiner Amtsausübung gegenüber den Anliegen des Sozialverbandes wohlwollend zeigen sollen. Im Gegenzug sei ihm in Aussicht gestellt worden, dass seine Schwester eine Anstellung bei der AWO oder einem Tochterunternehmen erhalte.

Akman gilt als Vertrauter des abgewählten Oberbürgermeisters Feldmann. Bevor er 2017 die Führung des Hauptamtes übernahm, war Akman Feldmanns Referent. Feldmann war Ende Dezember wegen Vorteilsannahme zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Arbeitsvertrag aufgelöst

Die Stadt bestätigte auf hr-Anfrage, dass das Arbeitsverhältnis mit Akman inzwischen "einvernehmlich" aufgelöst worden sei. Der ehemalige Hauptamtsleiter wolle sich "neuen beruflichen Herausforderungen stellen", hieß es in einer Stellungnahme. Das Hauptamt gilt als eine Art "Superbehörde" innerhalb der Stadtverwaltung, es ist unter anderem für die Verwaltungsinfrastruktur und das Personalmanagement zuständig.

Die Ermittlungen waren ans Licht gekommen, nachdem Akman, der auch als Gemeindewahlleiter tätig war, am Sonntag seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurzfristig informiert hatte, dass er am Wahlabend nicht im Römer zugegen sein werde. Eigentlich hätte Akman dort das vorläufige Endergebnis der ersten Wahlrunde bekannt geben sollen.

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Was an den Vorwürfen gegen Akman dran ist, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen. So lange gilt die Unschuldsvermutung.

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Beitrags haben wir geschrieben, dass Herr Akman Büroleiter des abgewählten Oberbürgermeisters Peter Feldmann gewesen sei. Dies trifft nicht zu. Herr Akman war als Referent von Herrn Feldmann tätig.

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 07.03.2023, 16.45 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Danijel Majic, Frank Angermund, Heike Borufka