Virus befällt Wiederkäuer Blauzungenkrankheit erreicht Hessen: Rind in Osthessen infiziert
In Hessen ist bei einem Rind die Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Dadurch ergeben sich erhebliche Exportbeschränkungen. Eine Impfung gegen das Virus ist seit kurzem möglich.
Wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag in Wiesbaden mitteilte, war ein erkranktes Tier in Alsfeld (Vogelsberg) entdeckt worden. Der Verdacht auf die Blauzungenkrankheit (BTV) bestätigte sich durch Untersuchungen im hessischen Landeslabor in Gießen.
Die Folge der positiven Laborprobe: Ab sofort dürfen keine lebenden Tiere mehr aus Hessen in seuchenfreie Regionen innerhalb der EU transportiert werden, auch nicht in angrenzende Bundesländer – damit gelten nun erhebliche Exportbeschränkungen.
Blauzungenkrankheit: Übertragung über Mücken
Laut Landwirtschaftsministerium befällt die Blauzungenkrankheit Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen. Für betroffene Tiere endet die Krankheit oft tödlich. Das Virus wird nicht von Tier zu Tier übertragen, sondern über blutsaugende Mücken. Der Erreger ist nicht auf den Menschen übertragbar. Fleisch und Milch können daher ohne Bedenken verzehrt werden.
Seit Oktober vergangenen Jahres sind in Deutschland – vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen – Infektionen mit dem Virus der Blauzungenkrankheit aufgetreten. Zuvor galt Deutschland offiziell als seuchenfrei, da die Krankheit hierzulande jahrelang nicht mehr nachgewiesen worden war.
Impfung gegen Blauzungenkrankheit in Hessen möglich
Hessen hat vor kurzem die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit für Wiederkäuer zugelassen. Das Land gibt zusammen mit der Hessischen Tierseuchenkasse einen Zuschuss in Höhe von zwei Euro pro Impfdosis bei Schafen und drei Euro pro Impfdosis bei Rindern.
Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes im Tier ist bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich. Für Schafe und Ziegen reicht eine Impfung. Ein wirksamer Impfschutz liegt nach drei Wochen vor. In Hessen werden rund 400.000 Rinder und 165.000 Schafe gehalten.
Sendung: hr-iNFO, 05.07.2024, 17 Uhr
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