Bündnis Sahra Wagenknecht BSW gründet Landesverband in Hessen
Die Partei der prominenten Linken-Aussteigerin Wagenknecht will zur Bundestagswahl 2025 in ganz Deutschland antreten. Dazu benötigt sie überall Landesverbände. Am Wochenende will sie in Wiesbaden einen hessischen gründen.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will am kommenden Samstag in Wiesbaden einen hessischen Landesverband gründen. Nach hr-Informationen kandidieren der Bundestagsabgeordnete Ali Al-Dailami, der im vergangenen Jahr aus der Linkspartei austrat, und der Unternehmer Oliver Jeschonnek für den Vorsitz.
Neben den beiden Co-Vorsitzenden soll es zwei Stellvertreterinnen geben. Im Vorstand des BSW Hessen dürften sich einige ehemalige Mitglieder der Linkspartei finden. Sahra Wagenknecht war selbst lange Zeit in der Linkspartei, bevor sie Anfang dieses Jahres ihre eigene Partei gründete, die gerade in Fragen der Migrations- und Klimapolitik einen ganz anderen Ton anschlägt.
Der Landesverband soll zunächst 50 Mitglieder umfassen. Wie der hr erfuhr, gab es rund 2.000 Anfragen auf eine Parteimitgliedschaft. Bewerberinnen und Bewerber sollen vor einer Aufnahme gründlich geprüft werden. Weitere Aufnahmen soll es erst geben, wenn die Strukturen des Landesverbands stehen. So seien etwa 10 bis 15 Kreisverbände in Hessen geplant.
Partei hofft auf sechs bis zehn Prozent
Wichtig ist ein Landesverband vor allem im Hinblick auf die Bundestagswahl in einem Jahr. Gewählt werden kann das BSW in Hessen dann nur, wenn es einen Landesverband hier gibt. Daher hat Parteigründerin Wagenknecht das Ziel ausgegeben, bis Ende des Jahres in allen Bundesländern mit eigenen Verbänden vertreten zu sein.
In der Partei selbst sieht man ein Wählerpotenzial von sechs bis zehn Prozent bei einer bundesweiten Abstimmung. Punkten will das BSW mit einer sozial-konservativen und in Teilen fast schon nationalistischen Politik. Dazu will sich das BSW auf dem Land ebenso stark aufstellen wie in den Städten, um auch das Wählerpotenzial abseits der Ballungszentren zu erschließen.