Bürgergespräch am Abend Dialog und Proteste: Bundeskanzler Scholz besucht Marburg

Olaf Scholz will direkten Bürgerkontakt und tourt dafür durch alle Bundesländer. Am Donnerstag ist er in Marburg zu Gast. Hier berichtet eine Teilnehmerin, was sie vom Kanzler erwartet - und warum sie zu einer Protestaktion geht.

Bundeskanzler Olaf Scholz mit Mikrofon, umringt von Menschen
Olaf Scholz beim Kanzlergespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Magdeburg. Bild © Bundesregierung / Kugler
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Bundeskanzler Scholz besucht Marburg

hessenschau 19:30 Uhr (02.02.2023)
Bild © picture-alliance/dpa
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An diesem Donnerstag kommt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Bürgerdialog nach Marburg. Es ist die fünfte Station einer Veranstaltungsreihe, bei der der Kanzler nach und nach alle Bundesländer besuchen will. In Hessen wurde als Austragungsort für das Kanzlergespräch Marburg ausgewählt.

Am Morgen hatte Scholz bereits das Marburger Produktionswerk des Pharmaunternehmens Biontech besucht. Anschließend war er im Marburger Kinder- und Jugendparlament zu Gast.

Demonstrationen und Straßensperrungen

Scholz Besuch in Marburg nahmen Hunderte Menschen zum Anlass, gegen die milliardenschweren Militärausgaben der Bundesregierung zu protestieren. Studierende forderten, das Geld stattdessen in die Bildung zu stecken. Das Bündnis "Nein zum Krieg" demonstrierte für Friedensverhandlungen mit Russland. Die Demonstration blieb friedlich – ebenso wie einige kleinere Demos von Russland-Freunden. Auch die Gruppe "Weiterdenken", die Corona-Maßnahmen kritisch sieht, hatte einen Protest angemeldet.

Laut Polizei nahmen am größten Aufzug zur Spitzenzeit rund 500 Menschen teil, an den kleineren Demos beteiligten sich demnach 50 bis 100 Menschen.

Studentin Leonie Schmid: Eine von 150 Ausgelosten

Das Kanzlergespräch findet ab 18.30 Uhr im Lokschuppen statt, einem Veranstaltungszentrum in Bahnhofsnähe. Wer am Bürgerdialog teilnehmen wollte, konnte sich dafür bewerben. 150 Menschen wurden ausgelost.

Die Marburger Studentin Leonie Schmid im Grünen
Die Marburger Studentin Leonie Schmid will Bundeskanzler Scholz etwas fragen. Bild © privat

Unter ihnen ist Leonie Schmid, die in Marburg Friedens- und Konfliktforschung studiert. Sie engagiert sich beim Bündnis Seebrücke, das sich gegen die europäische Flüchtlingspolitik und für sichere Häfen engagiert, und will sich an der Demo des Marburger Studierendenausschusses beteiligen.  

"Ich habe viele Fragen - aber erwarte nicht viel"

Die Studentin kritisiert an der Politik der Bundesregierung, dass sie zu wenig gegen soziale Ungleichheit in Deutschland tue. Das betreffe auch zunehmend Studierende, etwa durch steigende Kosten für Miete und Lebensmittel. "Während die Bildung, das Gesundheitssystem und andere öffentliche Güter kaputt gespart werden, werden für Aufrüstung in kürzester Zeit irrsinnige Summen locker gemacht", schimpft sie.

Vom Bürgerdialog mit dem Kanzler erwartet Leonie Schmid allerdings nicht viel: "Ich glaube, dass Olaf Scholz sich da als bürgernaher Bundeskanzler präsentieren wird, aber dass das, was da besprochen wird, die politischen Entscheidungen nicht beeinflussen wird."

Trotzdem hat sie sich mehrere Fragen und Punkte notiert, mit denen sie den Kanzler konfrontieren will, wie sie erzählt: "Das Schwierigste wird sein, all das in wenigen Sekunden auf den Punkt zu bringen - wenn ich denn überhaupt dran komme mit meiner Frage."

Weitere Informationen

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 02.02.2023, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Rebekka Dieckmann