Bundestagswahl 2025 Hohes Interesse an Briefwahl in Hessen

Das Interesse an der Briefwahl zur Bundestagswahl ist in Hessen groß. Allein in Frankfurt sind knapp 108.000 Anträge bis Anfang Februar eingegangen. Die Unterlagen werden in diesen Tagen versandt.

Ein Stimmzettelumschlag für die Briefwahl.
Das Interesse an der Briefwahl ist in Hessen weiter groß. Bild © IMAGO / BeckerBredel

Der Trend der letzten Wahlen hält weiter an: Die Briefwahl in Hessen erfreut sich auch bei dieser Bundestagwahl großer Beliebtheit – und das trotz der verkürzten Fristen. In Frankfurt sind bis Anfang Februar knapp 108.000 Anträge eingegangen.

Das sind zwar weniger als bei den Bundestagswahlen vor knapp vier Jahren während der Corona-Pandemie, aber deutlich mehr als noch vor zwei Jahren bei der Landtagswahl.

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Auch in Wiesbaden liegt deren Zahl mit knapp 45.000 niedriger als bei der letzten Bundestagswahl. Dafür sind es in Fulda mit 10.000 deutlich mehr als bei früheren Wahlen. Bei der Europawahl 2024 gab es zu einem ähnlichen Zeitpunkt vor dem Wahltermin circa 6.000 Anträge und bei der Landtagswahl 2023 ungefähr 5.000 Anträge.

In Kassel sind mehr als 28.000 Anträge zur Briefwahl eingegangen. In Offenbach beantragten knapp 18 Prozent der Wahlberechtigten die Briefwahl. In Maintal (Main-Kinzig) kamen über 5.500 Anträge zusammen. Das geht aus Informationen der Städte hervor. Die vorgezogene Bundestagswahl 2025 findet am 23. Februar statt.

Erste Briefwahlunterlagen werden verschickt

"Die ersten Briefwahlunterlagen werden zurzeit von den Städten und Gemeinden verschickt", teilte Landeswahlleiter Wilhelm Kanther mit.

Am vergangenen Donnerstag haben die Wahlausschüsse abschließend über die Zulassung von Wahlkreiskandidaten und Landeslisten entschieden.

"Seitdem werden die Stimmzettel für die jeweiligen Wahlkreise gedruckt und nach und nach an die Städte und Gemeinden ausgeliefert", so Kanther. Aus logistischen Gründen sei ein flächendeckender Versand zum gleichen Zeitpunkt allerdings nicht möglich.

Unterlagen im Wahlbüro abgeben

Bürgerinnen und Bürger könnten ihre Briefwahlunterlagen auch direkt im Wahlbüro ihrer Gemeindeverwaltung beantragen und unbeobachtet vor Ort ausfüllen und abgeben, sobald die Stimmzettel vorlägen.

Dabei handelt es sich laut Kanther nicht um eigens etwa in Schulen eingerichtete Wahllokale wie am Tag der Bundestagswahl, "sondern um die Wahlbüros aller 421 Städte und Gemeinden in Hessen". 

Stattdessen könnten Briefwählerinnen und Briefwähler ihre Unterlagen auch in den Wahlbüros ihrer Kommunen abholen, zu Hause ausfüllen und zurückbringen oder per Post zurücksenden. 

Es gebe also mehrere Möglichkeiten, aber jeder ist laut Kanther letzlich selbst dafür verantwortlich, "dass die Wahlbriefe rechtzeitig – spätestens am Wahltag zum Zeitpunkt der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr – bei der Gemeinde vorliegen."

Anstieg der Briefwahl seit 2008

Seit 2008 ist für die Briefwahl keine Erklärung besonderer Gründe wie etwa Krankheit oder Geschäftsreise mehr nötig. Der Anteil ist daher seitdem gestiegen.

Bei der Bundestagswahl 2021 mitten in der Corona-Zeit war die Briefwahlquote in Hessen auf 51 Prozent angestiegen. Bei der Landtagswahl 2023 und der Europawahl 2024 betrug sie immer noch jeweils rund 37 Prozent. 

Hessens stellvertretender Landeswahlleiter Jonas Fischer erklärte kürzlich mit Blick auf die freie Wahl der Briefwahl: "Das dient einer möglichst hohen Wahlbeteiligung und dem dahinterstehenden Verfassungsgrundsatz der Allgemeinheit der Wahl." Rund 4,3 Millionen Hessinnen und Hessen sind bei der Bundestagswahl 2025 wahlberechtigt.

Redaktion: Michelle Goddemeier

Sendung: hr3,

Quelle: hessenschau.de mit Informationen von Jutta Nieswand und Ariane Focke (hr), dpa/lhe