Bundestagswahl Hessen hat genügend Wahlhelfer - zumindest fast überall

Rund einen Monat vor der Bundestagswahl haben viele Kommunen in Hessen bereits genügend Wahlhelfer gefunden. Während sich Gießen vor Freiwilligen kaum retten kann, hat Fulda noch Bedarf.

Wahlhelfer und Wahlhelferinnen sortieren Briefwahlumschläge.
Wahlhelfer und Wahlhelferinnen sortieren Briefwahlumschläge (Archivbild) Bild © picture alliance/dpa | Arne Dedert

Wenn am 23. Februar der nächste Bundestag gewählt wird, werden in den hessischen Wahllokalen voraussichtlich genügend Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Dienst sein. Die meisten Kommunen signalisieren einen Monat vor der Wahl nicht nur, dass ausreichend Bewerbungen für das Ehrenamt angekommen seien. Sie sprechen gar von einer deutlich höheren Bereitschaft, mithelfen zu wollen, als sonst.

"Die Bereitschaft zeigt sich bei der Wahl erfreulicherweise deutlich höher als in den vergangenen Jahren", teilte die Stadt Gießen mit. Gerade als Universitätsstadt profitiere man hier "von vielen Studierenden, die helfen möchten". Die Bereitschaft ziehe sich in diesem Jahr aber durch alle Altersklassen.

Wegen Andrangs: Gießen stellt Helfer-Formular offline

Der große Andrang hat sogar organisatorische Konsequenzen: "Wir haben mittlerweile das Helfer-Formular von der Homepage nehmen müssen, da die Anzahl der Bewerbungen schon weit über dem eigentlichen Bedarf liegt", heißt es von der Stadt. Insgesamt benötige Gießen rund 800 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Neben bereits von vorherigen Wahlen registrierten Helfern hätten sich 650 neue beworben.

Und das, obwohl eine vorgezogene Bundestagswahl viel weniger Zeit für die Akquise der Freiwilligen bedeutet. Die meisten Städte und Gemeinden erklärten noch im vergangenen Jahr auf Nachfrage, dass sie die größte Herausforderung darin sehen, die notwendige Zahl an Wahlhelferinnen und Wahlhelfern zu mobilisieren.

Auch in anderen Städten zeigt sich der Trend zu mehr Bereitschaft: Frankfurt benötige etwa 4.600 Wahlhelfer. "Entgegen unserer ursprünglichen Erwartung verlief die Suche nach Wahlhelfenden erfreulicherweise sehr gut", hieß es hier. Im Vergleich zu vergangenen Wahlen stelle man diesmal einen größeren Andrang fest.

In der Landeshauptstadt Wiesbaden sind planmäßig 2.500 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Es hätten sich auch bereits genügend Menschen zurückgemeldet. Auch in Hanau sei der Andrang an willigen Helferinnen und Helfern groß. Dort werden 800 für die Bundestagswahl benötigt.

Fulda sucht noch

Kassel plant "optimal 2.133 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer ein". Mit Stand 21. Januar lägen 1.756 Zusagen vor - 377 Rückmeldungen stünden noch aus. Auch dort sei die Bereitschaft in diesem Jahr deutlich höher als bei anderen Wahlen.

Fulda benötige rund 1.300 Helfer - zwar würden aktuell noch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gesucht, "aber insgesamt steht Fulda mit Blick auf den Wahltag personell schon sehr gut da", hieß es.

Laut Landeswahlleitung kommen in Hessen insgesamt etwa 55.000 Wahlhelferinnen und -helfer in den etwa 5.000 Urnenwahlbezirken und ca. 1.900 Briefwahlbezirken zum Einsatz.

Hessen zahlt mehr als üblich

Wer bei einer Wahl mithilft, erhält eine Aufwandsentschädigung - das sogenannte Erfrischungsgeld. Getränke und Essen sollen von der Pauschale bezahlt werden können, so die Idee. Für die Bundestagswahl beläuft sich das Geld nach Angaben des Bundeswahlleiters auf 35 Euro für die Wahlvorsteherin oder den Wahlvorsteher und 25 Euro für die weiteren Wahlhelferinnen und -helfer. In Hessen wird oftmals mehr gezahlt. 

So liegt das Erfrischungsgeld in Gießen bei 50 Euro für die Beisitzer und Schriftführer, 55 Euro für den stellvertretenden Wahlvorsteher und 60 Euro für den Wahlvorsteher. Auch in Kassel erhalten die Helfer mehr. Dort erhalten Wahlvorsteher und Schriftführer sowie deren Stellvertreter 50 Euro - Beisitzer 40 Euro. Zusätzlich gebe es 10 Euro Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an einer Schulung von Wahlvorstehenden, Schriftführenden, sowie deren Stellvertretungen und 25 Euro für die Abholung des Wahlpaketes am Samstag vor der Wahl. In Frankfurt gibt es sogar 80 Euro für Wahlvorsteher, deren Stellvertreter erhalten 75 Euro.

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Quelle: dpa/lhe