Bundestagswahl 2025 Hessen färbt sich wieder schwarz

Die CDU ist bei der Bundestagswahl stärkte Partei in Hessen - und hat auch die allermeisten Wahlkreise gewonnen. Trotzdem werden nicht alle Wahlkreissieger in den Bundestag einziehen. Fünf Kandidaten gehen leer aus.

Zwei Hessenkarten mit eingezeichneten Wahlkreisen nebeneinander. Neben der linken steht "2021" und sie ist teils rot, teils schwarz und ein wenig grün eingefärbt. Neben der rechten steht "2025" und sie ist fast ganz schwarz, nur zwei Wahlkreise sind rot eingefärbt.
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Lange galt bei Wahlen in Hessen die Regel: roter Norden, schwarze Mitte und schwarzer Süden. Die Karte mit den Siegern in den 22 Wahlkreisen bei der Bundestagswahl 2017 war knapp unterhalb der Linie Marburg - Bad Hersfeld entsprechend geteilt. Fünf nordhessische Kreise gingen damals an die SPD, die restlichen 17 an die CDU.

Vier Jahre später blieben im Osten, im Westen und im äußersten Süden schwarze Inseln in einem plötzlich roten Hessen übrig. Die SPD eroberte 14 Wahlkreise, die CDU nur noch sieben. In Frankfurt eroberte mit Omid Nouripour sogar ein Grüner das erste Direktmandat in Hessen für seine Partei.

20 von 22 Wahlkreisen gehen an die CDU

Wiederum vier Jahre später hat sich mit der Bundestagswahl am Sonntag Hessen schwärzer denn je gefärbt. In Kassel und in Marburg konnten sich mit Daniel Bettermann und Landesparteichef Sören Bartol noch zwei Sozialdemokraten gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Alle anderen Kreise - 20 von 22 - räumten die CDU-Kandidaten ab.

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Das ist eine überlegene Mehrheit, die sich im Zweitstimmenergebnis der Union in Hessen nicht widerspiegelt. Auf 28,9 Prozent kam die CDU im Land - ein Plus von 6,1 Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl 2021. Für einige der 20 Wahlkreissiegerinnen und -sieger der Christdemokraten ist das Landesergebnis allerdings zu gering ausgefallen.

Neues Wahlrecht verlangt Zweitstimmenabdeckung

Das neue Wahlrecht mit der Begrenzung auf 630 Abgeordnete im künftigen Bundestag bringt es mit sich, dass nicht mehr alle Wahlkreisgewinner automatisch dort einziehen. Ausschließlich das Zweitstimmenergebnis entscheidet über die Fraktionsgröße, Überhang- und Ausgleichsmandate gibt es nicht mehr. Das bedeutet: Die Direktmandate müssen durch das jeweilige Zweitstimmenergebnis der Partei gedeckt sein.

Welche der 20 hessischen CDU-Wahlkreissieger leer ausgingen, veröffentlichte die Bundeswahlleiterin in der Nacht zum Montag. Diese Kandidatinnen und Kandidaten dürfen aufgrund ihres prozentual schwächsten Ergebnisses nicht nach Berlin:

  • Anna-Maria Bischof (Schwalm-Eder, 30,1 Prozent)
  • Yannick Schwander (Frankfurt Main I, 26 Prozent)
  • Leopold Born (Frankfurt Main II, 27,4 Prozent)
  • Marcus Kretschmann (Groß-Gerau, 30,4 Prozent)
  • Astrid Mannes (Darmstadt, 26,7 Prozent)

In den Bundestag einziehen werden dagegen folgende CDU-Abgeordnete aus Hessen:

Das sind die Wahlkreissieger der CDU nach ihrem Erststimmenanteil geordnet:

  • Wahlkreis 173 - Fulda: Michael Brand, 43,3 Prozent
  • Wahlkreis 180 - Main-Taunus: Norbert Altenkamp, 39,8 Prozent
  • Wahlkreis 175 - Hochtaunus: Markus Koob, 37,8 Prozent
  • Wahlkreis 177 - Rheingau-Taunus - Limburg: Klaus-Peter Willsch, 36,8 Prozent
  • Wahlkreis 187 - Bergstraße: Michael Meister, 36,3 Prozent
  • Wahlkreis 171 - Lahn-Dill: Johannes Volkmann, 34,3 Prozent
  • Wahlkreis 174 - Main-Kinzig - Wetterau II - Schotten: Johannes Wiegelmann, 34,1 Prozent
  • Wahlkreis 186 - Odenwald: Patricia Lips, 34,0 Prozent
  • Wahlkreis 176 - Wetterau I: Thomas Pauls, 33,7 Prozent
  • Wahlkreis 168 - Werra-Meißner - Hersfeld-Rotenburg: Wilhelm Gebhard, 32,2 Prozent
  • Wahlkreis 179 - Hanau: Pascal Reddig, 32,0 Prozent
  • Wahlkreis 184 - Offenbach: Björn Simon, 31,2 Prozent
  • Wahlkreis 166 - Waldeck: Jan-Wilhelm Pohlmann, 31,1 Prozent
  • Wahlkreis 178 - Wiesbaden: Stefan Korbach, 30,7 Prozent
  • Wahlkreis 172 - Gießen: Frederik Bouffier, 30,4 Prozent
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Quelle: hessenschau.de