Angriffe vor Bundestagswahl AfD-Wahlkampfhelfer im Auto verletzt, Wohnhaus beschmiert
Die AfD hat wenige Tage vor der Bundestagswahl zwei Attacken gegen die Partei gemeldet: Ein AfD-Wahlkampfhelfer wurde in Offenbach im Auto verletzt, in Frankfurt wurde das Haus des AfD-Kreisvorsitzenden beschmiert.
Ein 48 Jahre alter Wahlkampfhelfer der AfD wurde bei dem Angriff am Montagnachmittag in Offenbach leicht im Gesicht verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
Der Mann hatte in einem Auto mit Wahlplakaten gesessen, als die Beifahrerscheibe mit einer Sprühdose eingeworfen wurde. Er sei von umherfliegenden Glassplittern getroffen worden. Möglicherweise auch von der Sprühdose oder nur von ihr.
Staatsschutz ermittelt
Verdächtigt wird laut Polizei ein junger Mann auf einem Fahrrad, der vor dem Wurf durch die Scheibe das Auto mit Farbe besprüht haben soll. Dem 48-Jährigen und einem weiteren Wahlkampfhelfer war zuvor von einem anderen jungen Mann ein AfD-Wahlplakat gestohlen worden, das sie an einer Laterne befestigen wollten.
Die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus. Der dafür zuständige Staatsschutz übernahm die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung.
"FCK AFD" auf Hausfassade
Die AfD Frankfurt und die Polizei berichteten am Dienstag von einer weiteren Attacke. In der Nacht zum Montag sei das Wohnhaus des Frankfurter AfD-Kreisvorsitzenden mit Farbe beschmiert worden. "In großen Lettern" sei auf die Fassade "FCK AFD" gesprüht worden, teilte die AfD mit.
Auch in diesem Fall übernahm laut Polizei der Staatsschutz die Ermittlungen.
FDP-Autos beschädigt, CDU-Geschäftsstelle beschmiert
In der vergangenen Woche waren mutmaßliche Attacken auf Fahrzeuge eines hessischen FDP-Bundestagsabgeordneten und Vandalismus gegen die CDU-Geschäftsstelle in Kassel bekannt geworden.
Ein Wahlkampf-Kleinbus des Bundestagsabgeordneten Alexander Müller aus Niedernhausen (Rheingau-Taunus) verlor während der Fahrt das linke Vorderrad. Die Radmuttern waren laut Polizei locker. Müller berichtete von insgesamt vier Attacken auf mehrere seiner Fahrzeuge, die teils mit Parteilogos bedruckt sind.
Bei der CDU-Geschäftsstelle in Kassel wurde die innere Eingangsglastür laut Polizei mit einem Baustellenschild beschädigt. Zwei Wände seien mit schwarzer Farbe besprüht worden, unter anderem mit dem Wort "Rassisten!".
Zunehmend Angriffe auf Amts- und Mandatsträger
Fälle von Vandalismus werden im Bundestagswahlkampf derzeit nahezu täglich bekannt - meist geht es um beschädigte Wahlplakate.
Die Zahl der Angriffe auf Amts- und Mandatsträger ist laut Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr deutschlandweit, aber noch deutlicher in Hessen angestiegen. Zu Amts- und Mandatsträgern zählen nicht nur Bundestagsabgeordnete, sondern auch Bürgermeister, Stadtverordnete oder Landräte.