Sicherheit im Katastrophenfall Darmstadt bekommt erstes deutsches Zentrum für Infrastruktur-Schutz

Der Bund will die Infrastruktur in Deutschland krisenfester etwa gegen Cyberattacken oder Naturkatastrophen machen. Dafür soll ein eigenes Zentrum in Darmstadt entstehen.

Cybersicherheit
Das neue Zentrum soll sich auch mit Cybersicherheit befassen. Bild © Colourbox.de

In Darmstadt soll das bundesweit erste nationale Zentrum für digitale Resilienz in Katastrophen entstehen. Es soll helfen, die Infrastruktur in Deutschland krisenfester etwa gegen Cyberattacken oder Naturkatastrophen zu machen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnete gemeinsam mit Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU) eine entsprechende Absichtserklärung. 

"Der Schutz von Infrastrukturen wie Telekommunikation oder Informationstechnik gewinnt zunehmend an Bedeutung, um im Krisenfall handlungsfähig zu sein", teilte das Landesministerium am Montag mit. "Wir müssen Deutschland widerstandsfähiger und krisenfester machen", ergänzte Faeser.

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Mit dem Zentrum werde eine Austauschplattform geschaffen, um auch bei Störungen oder Ausfällen handlungsfähig zu bleiben, betonte Sinemus.

Oberbürgermeister Benz: "Naheliegende Wahl"

Mit dem Aufbau des Zentrums in Darmstadt werde in den kommenden Monaten begonnen. Nach Faesers Vorstellung kann das Zentrum "die Expertise aller wesentlichen Akteure bündeln und das Krisenmanagement stärken".

Darmstadts Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) begrüßte die Standortwahl: "Darmstadt als Wissenschaftsstadt und bundesweites Zentrum für IT-Sicherheit und Datenschutz ist zweifellos eine gute und naheliegende Wahl für die Einrichtung eines Zentrums für digitale Resilienz im Krisenfall." Angesichts zunehmender hybrider Bedrohungen unterstütze die Stadt die Initiative ausdrücklich.

Vernetzung von Behörden, Unternehmen und Forschung

Zunächst sollen Verwaltungsbehörden, Unternehmen aus dem Bereich kritische Infrastrukturen (KRITIS) mit Fokus auf Informations- und Kommunikationstechnologie sowie wissenschaftliche Institutionen miteinander vernetzt werden. Zur kritischen Infrastruktur zählen etwa die Energie- und Wasserversorgung, Telekommunikation und Verkehr.

"Ziel ist ein kontinuierlicher Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Krisenmanagement und Bevölkerung", heißt es. Mittelfristig soll sich das Zentrum zu einer nationalen Plattform mit internationaler Sichtbarkeit für das Thema digitale Resilienz entwickeln.

Redaktion: Julian Moering

Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de, epd, dpa/lhe