Judenhass und Nahost-Krieg Darmstadt will eigenen Antisemitismus-Beauftragten
In Darmstadt soll es künftig einen eigenen Antisemitismus-Beauftragten geben. Das kündigte Oberbürgermeister Benz an. Das Stadtparlament sprach sich für Solidarität mit Israel und die Bekämpfung von Judenfeindlichkeit aus.
Darmstadt will eine Stelle für einen hauptamtlichen Antisemitismus-Beauftragten schaffen. Das kündigte Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) am Dienstag in der Stadtverordnetenversammlung an. Die Stelle soll im ersten Halbjahr 2024 ausgeschrieben und besetzt werden, sagte sein Sprecher Klaus Honold am Mittwoch dem hr.
Der Stadt gehe es darum, vor Ort besser auf konkrete Vorfälle von Antisemitismus zu reagieren und ein entsprechendes Signal an die Gesellschaft zu senden. Antisemitismus werde sichtbarer und stärker, darauf müsse auch sichtbarer reagiert werden.
Resolution für Solidarität mit Israel
Zum Aufgabenspektrum des oder der neuen Antisemitismus-Beauftragten soll auch Bildungsarbeit über jüdisches Leben und Antisemitismus etwa an Schulen oder in Vereinen gehören. Auch eine Anlaufstelle für Betroffene will Darmstadt mit dieser Stelle bieten.
In einer von Benz eingebrachten Resolution sprach sich die Darmstädter Stadtverordnetenversammlung am Dienstag mit großer Mehrheit für Solidarität mit Israel und den "Schutz und Sicherheit für Jüdinnen und Juden in Darmstadt" aus. Zuvor hatte Echo-Online berichtet.
Mehrmals Israel-Fahnen geklaut
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober war es auch in Darmstadt vermehrt zu Straftaten gekommen. An zwei Tagen hintereinander wurden Israel-Fahnen gestohlen, die zum Gedenken an die Pogrome vor 85 Jahren aufgehängt worden waren.
Sendung: hr-iNFO, 20.12.2023, 17 Uhr
Redaktion: Martin Pesch