"Dorthin zurückschicken, wo sie herkamen" Frankfurter Stadtverordneter wütet gegen Silvester-Randalierer
Der Frankfurter SPD-Politiker Bäppler-Wolf sorgt mit einem Video für Empörung. Darin geht es vor allem um die Herkunft der Silvester-Randalierer in Berlin. Das Video gleich wieder zu löschen, nutzte ihm nichts.
Der Frankfurter Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf (SPD) hat in einem Video auf Instagram die Silvester-Randalierer in Berlin scharf kritisiert und sie unter anderem als "Menschen ohne Gehirn" bezeichnet. Er thematisierte auch die Herkunft derjenigen, die zum Jahreswechsel Rettungskräfte mit Böllern angegriffen und Feuerwehrleute in einen Hinterhalt gelockt hatten.
Später löschte er seinen virtuellen Wutausbruch wieder, wie die Frankfurter Rundschau berichtete. Politiker der Satire-Partei Die Partei in Frankfurt hatten es jedoch zuvor gesichert und am Mittwoch auf Twitter wieder öffentlich gemacht.
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"Dorthin schicken, wo sie hergekommen sind"
Im Video regt sich der SPD-Politiker unter anderem über Asylsuchende auf: "In welchem Land leben wir denn eigentlich? Wo Menschen, die hierher kommen, weil sie auf der Flucht sind, weil sie Schutz suchen, sich dann hier so benehmen, was sie sich zu Hause nicht trauen würden?"
Wenn man sich die Videos aus der Silvesternacht anschaue, komme man zu dem Schluss, dass es sich bei den Randalierenden "zu 90 Prozent um keine Hochdeutsch sprechenden, gebildeten Menschen aus Nordrhein-Westfalen" handele. Deren Verhalten schade gut integrierten Migranten.
Distanzierung von Rechtspopulisten
Die Regierung müsse "hart durchgreifen", forderte Bäppler-Wolf. Sonst brauche man sich nicht wundern, wenn die "AfD-Bekloppten" irgendwann mehr Stimmen hätten als sie. Die "Verbrecher" der Silvesternacht gehörten "eingesperrt" und nach Absitzen der Strafe "sofort dorthin zurückgeschickt, wo sie hergekommen sind".
Kurz nach dem Upload löschte Bäppler-Wolf das Video wieder. Den Grund dafür nannte er am Donnerstag auf Instagram. Er weigere sich, sich "von den falschen Typen Applaus aufdrängen zu lassen für etwas, was ich weder so gesagt noch so gemeint habe", schrieb er. Er wolle nicht mit "Rechtspopulisten in einem Atemzug genannt" werden und brauche ihre Zustimmung nicht.
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Stadtpolitiker verurteilen Aussagen
Mehrere Frankfurter Stadtverordnete reagierten auf Bäppler-Wolfs Aussagen und verurteilten diese scharf. Die Oberbürgermeister-Kandidatin Daniela Mehler-Würzbach (Linke) schrieb auf Twitter: "Die Aufgabe ist, Rassismus zu verlernen. Nicht ihn anzufachen, weil man zu faul ist, genau hinzuschauen." Videos zu löschen und sich zu entschuldigen, mache "nichts ungeschehen".
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Stadtverordneter Nico Wehnemann (Die Partei) sagte der Frankfurter Rundschau: "Es ist einfach unerträglich zu sehen, wie selbst in der SPD Stimmung gegen die angeblichen marodierenden Migrant:innen geschürt wird." Bäppler-Wolf übernehme komplett den "Sprachgebrauch von Nazis".
Jutta Ditfurth, Fraktionsvorsitzende der Fraktion ÖkoLinX-ELF im Römer-Rathaus, bezeichnete Bäppler-Wolfs Aussagen in einem Tweet als rassistisch.