Anzeige vom Landtag Ermittlung wegen Untreue gegen Ex-AfD-Abgeordneten Müger
Der ehemalige AfD-Landtagsabgeordnete Maximilian Müger steht im Fokus der Staatsanwaltschaft. Er soll Dienstreisekosten falsch abgerechnet haben. Aus der Partei geflogen war er wegen eines martialischen Videos mit einem Sturmgewehr.
Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden ermittelt gegen den Landtagsabgeordneten Maximilian Müger wegen mutmaßlicher Untreue.
Sie teilte am Dienstag mit, dass gegen den fraktionslosen und früheren AfD-Parlamentarier der Verdacht bestehe, Dienstreisekosten im Zeitraum von Dezember 2023 bis Juni 2024 gegenüber der Landtagsverwaltung falsch abgerechnet zu haben. Der Landtag habe Müger deswegen angezeigt.
Weitere Auskünfte gebe es vorerst nicht angesichts der laufenden Ermittlungen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zuvor hatte die Frankfurter Rundschau (FR) über den Fall berichtet.
Müger: "Vorwurf aus meiner Sicht nicht haltbar"
Müger war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die FR zitierte den 31 Jahre alten Politiker aus Langen im Kreis Offenbach mit den Worten, er warte mit seinem Rechtsanwalt auf Akteneinsicht in dem Ermittlungsverfahren. Er werde sich gegen die Vorwürfe juristisch zur Wehr setzen. Er sei überzeugt, dass das Verfahren eingestellt werde, "da der Vorwurf aus meiner Sicht nicht haltbar ist".
Auch die Landtagsverwaltung wollte sich nicht näher zu dem Fall äußern. "Fragen zu individuellen Angelegenheiten einzelner Abgeordneter" würden grundsätzlich nicht beantwortet. Die Verwaltung begründete das mit dem verfassungsrechtlich garantierten freien Mandat und dem Datenschutz.
Video mit Sturmgewehr
Müger wurde im September aus der AfD gedrängt, nachdem ein martialisches Video von ihm bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte. Diese im Netz rasch wieder gelöschte Aufzeichnung zeigte Müger mit einem Sturmgewehr. Er forderte "freie Waffen für freie Bürger!", schoss dreimal in die Luft und sagte auch mit Blick auf das Messerattentat von Solingen mit drei Toten: "Man ist in deutschen Städten nicht mehr sicher und muss Angst haben, auf einem Fest oder auf dem Heimweg erstochen oder anderweitig ermordet zu werden."
Müger sagte später einem AfD-Sprecher zufolge, das für den Privatgebrauch gedachte Video sei "versehentlich" für wenige Minuten auf TikTok veröffentlicht worden. Es sei auf einem polnischen Schießplatz unter Aufsicht eines Schießleiters entstanden.