Sozialministerium Hessen prüft Drug Checking für Drogenkonsumenten

Eine der Gesundheitsgefahren für Drogenkonsumenten liegt darin, dass sie in der Regel die Inhaltsstoffe der Rauschmittel nicht kennen. In diesem Punkt wollen Drug-Checking-Stellen Abhilfe schaffen. Das Land arbeitet an Vorgaben.

Eine Laborantin untersucht in einem mobilen Labor chemische Drogen mit Hilfe eines Spektometers
Eine Laborantin untersucht in einem mobilen Labor beim Fusion-Festival 2024 chemische Drogen. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Hessen prüft in seiner Drogenpolitik die Einführung des sogenannten Drug Checkings. In entsprechenden Einrichtungen können anhand von chemischen Analysen besonders gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in illegalen Drogen entdeckt und ihre Konzentration festgestellt werden. Konsumenten erhalten dort auch eine Beratung.

Eine Grundlage für den Erlass einer Drug-Checking-Verordnung sei erst im Juli 2023 geschaffen worden, teilte Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) auf eine Kleine Anfrage der FDP mit: "Das weitere Vorgehen für Hessen befindet sich aktuell noch in der Prüfung." In anderen Bundesländern wie zum Beispiel Berlin gibt es solche Einrichtungen.

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"Im vormaligen (vom Grünen Kai Klose geführten, d. Red.) Sozialministerium gab es bereits Entwürfe für eine Drug-Checking-Rechtsverordnung, die jedoch in der letzten Legislaturperiode nicht finalisiert wurden", sagte Stolz. Es gebe im Betäubungsmittelgesetz bestimmte Voraussetzungen für eine solche Verordnung, erläuterte Stolz: "Unter Berücksichtigung dieser Vorgaben muss eine für Hessen passende, sinnvolle Lösung erarbeitet werden."

Mehr Drogentote im Jahr 2023

Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr hessenweit 119 Drogentote. Das waren deutlich mehr als in den Vorjahren. Im Jahr 2022 starben nach Polizeiangaben 97 Menschen an den Folgen ihrer Drogensucht, im Jahr davor 79. Im Jahr 2020 gab es demnach 91 Drogentote in Hessen.

Die meisten Menschen starben nach Behördenangaben am Langzeit-Konsum von Amphetamin und Methamphetamin (etwa Speed oder Crystal Meth) oder Kokain und Heroin oder an Mischkonsum. Dabei werden verschiedene Drogen mit teils gegensätzlichen Wirkungen durcheinander genommen.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe