Falsches Wahlplakat aufgehängt Warum FDP-Spitzenkandidat Naas einen Bembel nach Bayern schickt
Auf einem Plakat in Bayern wirbt der hessische FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas um Wählerstimmen. Ein Liberaler auf Abwegen? Und wer hatte sich da eigentlich im Bundesland geirrt?
Eigentlich ist Hessens FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas ja "Feuer und Flamme" für sein Bundesland. Aber wer dieser Tage im bayerischen Poing bei München unterwegs war, konnte daran zweifeln.
Denn dort hing ein großformatiges Wahlplakat des hessischen Liberalen, auf dem er für "Leistung braucht Verteidiger" wirbt. Mehrere Medien berichteten über den Vorfall - zum Beispiel die Bild. Was war geschehen?
Die hessische FDP erklärte am Freitag auf Nachfrage, dass ein Dienstleister offenbar das falsche Plakat geklebt habe. In Hessen sehe man das mit Humor und schmunzele darüber, sagte eine Sprecherin.
Brezel trifft Äppelwoi
Die Verwechslung habe auch etwas Gutes. Denn sie habe den "interkulturellen Austausch" zwischen Bayern und Hessen beflügelt. Das kann man wohl sagen. Beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) forderte der bayerische FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen wegen des Vorfalls einen Äppelwoi ein.
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Naas hat dann wohl gleich einen ganzen Bembel zusagt. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft über Bundesländer hinaus? Der Test, wie gut Äppelwoi und Brezeln zusammen passen, steht allerdings noch aus.
Was auch klar wurde: Der hessische FDP-Spitzenkandidat hat keine Ambitionen auf eine Karriere im Nachbarbundesland. "So schön ein Ausflug nach Bayern ist, ob in echt oder auf dem Plakat", so Naas, "selbstverständlich kehre ich Hessen nicht den Rücken – schließlich bin und bleibe ich Hesse."
Satire: FDP-Plakate werben in Frankfurt für Kinderarbeit
Auch vor der eigenen Haustür lohnt es sich im Wahlkampfendspurt übrigens, etwas genauer hinzuschauen: In Frankfurt sind an zentralen Plätzen in der Innenstadt satirische FDP-Plakate aufgetaucht, die unter anderem für Kinderarbeit werben und auf die Adbusting-Gruppe "Früher Deine Karriere Pushen (FDP)" zurück gehen.
Auf einem Plakat wäscht ein Kind ein Auto mit einem Schwamm. Darunter steht in Großbuchstaben "Kinderarbeit statt Kinderarmut: Arbeitsrecht reformieren!". Das zweite Plakat zeigt fünf Kinder, die Müll sammeln. Ein Kind freut sich über eine Plastikflasche. Darunter steht: "Kinderarmut senken: Flaschenpfand auf 50 Cent erhöhen!"
Die Gruppe hat in einer Pressemitteilung erklärt, sie habe "mittels eines einfachen Steckschlüssels aus dem Baumarkt" die Plakatvitrinen geöffnet und ihre Plakate dort angebracht. Man wolle damit auf Kinderarmut in Deutschland aufmerksam machen und die Blockade von FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner zur Kindergrundsicherung anprangern.
Am Sonntag wird in Hessen ein neuer Landtag gewählt - und auch in Bayern.