Streit um Finanzen Bürgermeisterin von Kefenrod abgewählt
In der Wetterau-Gemeinde Kefenrod ist die parteilose Bürgermeisterin Kirsten Frömel abgewählt worden. Der Rathaus-Chefin wird einiges vorgeworfen. Sie verweist auf Erfolge.
Das Vertrauen sei weg und die Bürgermeisterin überfordert mit ihrem Job, hatte das Gemeindeparlament entschieden. Gut ein Jahr vor der nächsten regulären Bürgermeisterwahl hatten nun am Sonntag die Wahlberechtigten in Kefenrod (Wetterau) das Wort. Sie sollten per Bürgerentscheid über eine Abwahl von Rathauschefin Kirsten Frömel (parteilos) entscheiden.
Die Frage auf den Stimmzetteln: "Stimmen Sie für die Abwahl der Bürgermeisterin der Gemeinde Kefenrod, Frau Kirsten Frömel?"
Ergebnis eindeutig, Quorum erfüllt
Das Ergebnis fiel eindeutig aus: 84,82 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten für eine Abwahl. 15,18 Prozent votierten mit nein. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,24 Prozent.
Das notwendige Quorum wurde erfüllt: Mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten mussten für die Abwahl stimmen.
Juristisch umstrittene Zahlung
Streitpunkte gibt es in der 2.700-Einwohner-Gemeinde viele: etwa die gestiegenen Kosten beim Neubau einer Kita oder den Vorschlag, Geflüchtete auf dem Festplatz im Ortsteil Bindsachsen unterzubringen. Kritiker werfen Frömel Alleingänge vor, gleichzeitig herrsche Stillstand im Parlament, weil das Rathaus keine beschlussfähigen Vorlagen einbringe.
Auslöser für das Abwahlverfahren war eine juristisch umstrittene Zahlung an ein Planungsbüro, das in Kefenrod Optionen für neue Bau- und Gewerbegebiete ermittelt sollte - dafür aber möglicherweise ein überhöhtes Honorar abgerechnet hat. Kurzzeitig stand sogar ein Disziplinarverfahren gegen Frömel im Raum.
Frömel hob indes ihre Erfolge hervor und betonte, es gebe "keine sachlichen Gründe" für eine Abwahl.