Zwei-Drittel-Mehrheit Klarer Sieg für Amtsinhaber Krebs bei Landratswahl im Hochtaunuskreis
Im Hochtaunuskreis bleibt der seit 2006 regierende Landrat Ulrich Krebs im Amt. Der CDU-Mann erhielt bei der Direktwahl am Sonntag gut zwei Drittel der Stimmen und setzte sich klar gegen zwei Mitbewerber durch.
Klare Sache für Ulrich Krebs (CDU). Der Landrat des Hochtaunuskreises hat bei seiner Wiederwahl am Sonntag die aus zwei Mitbewerbern bestehende Konkurrenz mit großem Vorsprung hinter sich gelassen und sich schon im ersten Wahlgang den Sieg gesichert. Eine Stichwahl wird somit nicht nötig.
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam Krebs auf 67,1 Prozent der Wählerstimmen und erreichte damit deutlich die absolute Mehrheit. Auf Platz zwei landete Sabine Schwarz-Odewald von den Grünen mit 22,5 Prozent, der AfD-Kandidat Frank Bücken kam auf 10,5 Prozent.
Von den gut 176.000 Wahlberechtigten gingen 41,1 Prozent an die Urnen. Gewählt wurde in 13 Städten und Gemeinden.
Schule und Bildung im Fokus
Seit mehr als 17 Jahren regiert Krebs in dem Landkreis, der unter anderem für den Hessenpark, den Opel-Zoo, den Feldberg oder die Saalburg weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist. Und er sitzt fester denn je im Sattel. Sein Ergebnis bei der Wahl am 28.1.2018, als er mit 57,3 Prozent im ersten Wahlgang gewann, konnte er noch einmal deutlich steigern.
"Der Hochtaunuskreis war immer ein Landkreis, der für Bildung gestanden hat", gab Krebs nach seinem Wahlsieg im hr-fernsehen die Marschrichtung für seine nächste Amtszeit vor. Er wolle das Thema Ganztagsgrundschule angehen und das Schulbauprogramm fortsetzen, sagte er. Dafür wolle er seine ganze Erfahrung einbringen.
"Demokratie ist etwas wert"
Dass die Wahlbeteiligung diesmal deutlich höher lag als beim letzten Mal, erklärte Krebs auch mit eigenem Engagement. "Ich bin auf die Straße gegangen, ich bin zu den Menschen gegangen." Dabei habe er stets deutlich gemacht, wie wichtig Demokratie sei. Die Menschen hätten erkannt, dass Demokratie etwas wert sei und dass sie sich durch ihre Stimmabgabe daran beteiligen könnten.
Grünen-Kandidatin wollte Nahverkehr voranbringen
Gescheitert ist damit auch vorerst der Plan von Schwarz-Odewald, die erste Landrätin in der Geschichte des Hochtaunuskreises zu werden. Die Grünen-Politikerin, die nach eigenen Angaben ihr gesamtes Berufsleben in der Luftfahrt verbracht hatte, hatte sich das Thema öffentlicher Nahverkehr auf die Fahne geschrieben.
Probleme mit der Taunusbahn und deren mit Wasserstoff betriebenen Zügen wollte Schwarz-Odewald zur "Chefinnen-Sache" machen. Der ÖPNV solle wieder "zuverlässig zum Laufen" gebracht werden, sagte sie dem hr. Daneben wollte sie sich laut ihrem Internetauftritt für eine bessere Ausstattung der Schulen einsetzen und mehr Geld für Fahrradkonzepte ermöglichen.
AfD-Kandidat Bücken setzte auf Sparprogramme
Auch AfD-Kandidat Frank Bücken, Rechtsanwalt aus Königstein, wurde weit abgehängt. Für ihn war das Sparen ein wichtiges Wahlkampfthema. Amtsinhaber Krebs bezeichnete er in einer Mitteilung als "Schulden-Landrat". "Alle Ausgaben müssen auf den Prüfstand", erklärte Bücken dem hr.
Er wolle daher bei Neubauten sparen oder auf Radwege verzichten, die neben vorhandenen Straßen gebaut werden - das "spart Millionen". Einen Schuldenstopp wolle er durchsetzen sowie eine Sperre für Stellen im Landkreis. "Als Landrat werde ich nicht versprechen, sondern handeln", so hatte er es versprochen.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 28.1.2024, 19.30 Uhr
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