Zwischenlösung angestrebt Kreis will insolventes DRK-Krankenhaus in Biedenkopf in Eigenregie führen

Das insolvente DRK-Krankenhaus in Biedenkopf kämpft seit Monaten ums Überleben. Jetzt will der Landkreis das Krankenhaus erst einmal in eigener Regie führen. Auf lange Sicht soll aber ein privater Träger her.

Krankenhausgebäude von außen. Vor der Treppe steht ein Schild "DRK Krankenhaus". Über dem Eingang ein großes rotes Kreuz auf weißem runden Grund
Der Kreis will das insolvente DRK-Krankenhaus Biedenkopf unbedingt erhalten. Bild © Marc Klug (hr)

Wie geht es weiter mit dem insolventen Krankenhaus in Biedenkopf? Der Landkreis Marburg-Biedenkopf will erreichen, dass das Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) fortbesteht. 

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Bereits zwei Mal sicherte der Kreistag daher eine Finanzspritze zu, einmal in Höhe von 2,7, einmal von 2,5 Millionen Euro. Nun will der Kreis auch als Träger einspringen - zumindest als Zwischenlösung.

Damit zeichne sich eine "sehr gute Zukunftsperspektive für den Gesundheitsstandort in Biedenkopf" ab, sagte Landrat Jens Womelsdorf (SPD) in einer Videobotschaft vom Freitag. Das sei "eine gute Nachricht für die gesamte Region".

Stufenplan möglichst bis Jahresende

Möglichst noch bis Jahresende soll demnach ein Stufenplan zur Umsetzung erarbeitet und dem Kreistag vorgelegt werden. Aktuell werde die Gründung zweier Gesellschaften vorbereitet, erklärte Womelsdorf: Die eine soll für die Immobilien zuständig sein, die andere für den eigentlichen Betrieb des Krankenhauses.

Wie viel es den Kreis kosten wird, das Krankenhaus in Eigenregie zu führen, dazu gibt es noch keine Schätzungen. Ohnehin soll die Übernahme des Krankenhauses durch den Kreis nur eine Zwischenlösung sein.

Kreistag muss noch zustimmen

Womelsdorf betonte, dass parallel weiter nach einem privaten Betreiber gesucht werde. Über die neuerlichen Pläne sei der Insolvenzverwalter bereits informiert. Die Belegschaft des Krankenhauses soll noch in dieser Woche auf einer Personalversammlung Genaueres über die nun ins Auge gefasste Zwischenlösung erfahren.

Den Plänen muss auch noch der Kreistag zustimmen. Landrat Womelsdorf geht davon aus, dass die Beschlüsse im ersten Halbjahr des kommenden Jahres gefasst werden können.

Insolvenz läuft seit 2023

Das Insolvenzverfahren über den DRK-Kreisverband Biedenkopf war vom Amtsgericht Marburg im Dezember 2023 eröffnet worden. Der Betrieb des Krankenhauses mit heute 113 Betten und rund 300 Beschäftigten läuft seitdem weiter.

Der zuständige Insolvenzverwalter Carsten Koch hatte damals mitgeteilt: Eine Schließung der Einrichtungen sei keine Option. Er verstehe das Interesse, bitte aber um Geduld, so Koch. "Wir werden die Öffentlichkeit unterrichten, sobald es verbindliche Ergebnisse in dieser Sache gibt."

Sendung: hr1,

Quelle: hessenschau.de