Tod im Alter von 87 Jahren Marburg trauert um Ex-Oberbürgermeister Dietrich Möller

Er war der erste direkt gewählte Oberbürgermeister Marburgs und über Jahre eine treibende Kraft in der Entwicklung der Stadt: Jetzt ist Dietrich Möller tot. Der langjährige CDU-Politiker verdiente sich Respekt über Parteigrenzen hinaus.

Schwarz-weiß-Portrait eines Mannes
Dietrich Möller starb im Alter von 87 Jahren. Bild © Stadt Marburg

Der langjährige Marburger Oberbürgermeister und Landtagsabgeordnete Dietrich Möller ist tot. Er starb bereits am 28. Dezember im Alter von 87 Jahren, wie die Universitätsstadt am Montag mitteilte. Der CDU-Politiker wohnte auch nach dem Ende seiner Amtszeit in Oberweimar im Süden von Marburg.

Zwölf Jahre an der Spitze der Stadt

"Die Universitätsstadt Marburg hat dem Altoberbürgermeister und Ehrenbürger Dietrich Möller viel zu verdanken", teilten Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) und Stadtverordnetenvorsteherin Elke Neuwohner (Grüne) mit. "Er hat mit viel Engagement, dem Blick fürs Detail und Fachwissen die Entwicklung unserer Stadt nachhaltig positiv beeinflusst."

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Der gebürtige Dortmunder saß ab 1970 in der Weimarer Gemeindevertretung, 1972 zog er für die CDU-Fraktion in den Marburger Kreistag. In seiner Vita stehen zudem 13 Jahre im Hessischen Landtag, dort saß er als Abgeordneter für den Wahlkreis Marburg-Biedenkopf-Ost. Später wurde er unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.

1993 zog Möller als erster direkt gewählter Oberbürgermeister ins Marburger Rathaus. Das glich einer Sensation: Nicht nur gewann Möller unverhofft die Wahl, er zog auch als erster Oberbürgermeister Marburgs direkt nach dem ersten Wahlgang ins Rathaus ein.

Zahlreiche Projekte in Marburg vorangebracht

Sein Amt habe er stets mit großem Engagement, Durchsetzungsvermögen und Hilfsbereitschaft erfüllt – und dabei zahlreiche Projekte vorangetrieben, die die wirtschaftliche Entwicklung Marburgs nachhaltig prägten, so Rathauschef Spies. Dazu zähle etwa die Entwicklung des Gewerbestandorts Michelbach-Nord oder der zweite Bauabschnitt des Uniklinikums auf den Lahnbergen.

Sein Amtsvorgänger Hanno Drechsler (SPD) soll den ausgebildeten Landwirtschaftsmeister einst als "Bauern vom Dorf" bezeichnet haben, wie der Marburger Express schreibt. Der mittlerweile verstorbene spätere Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer (SPD) hingegen habe Möller als "Meister der Kommunikation" bewundert.

„Größte Wertschätzung und Anerkennung“

In Marburg regierte Möller bis 2005 mit wechselnden Mehrheiten. Danach widmete er sich intensiver dem Sport und half als Vorsitzender des VfB Marburg maßgeblich bei der Rettung des in Schieflage geratenen Sportvereins.  

OB Spies und Stadtverordnetenvorsteherin Neuwohner sprachen dem Verstorbenen für "größte Wertschätzung und Anerkennung" aus. Die Stadt trauere mit dessen Familie und Angehörigen. "Mit seinem Wirken hat er sich für die Stadt verdient gemacht. Dietrich Möller und seine Verdienste werden wir in großer Dankbarkeit stets in Ehren halten."

Ministerpräsident Rhein würdigt Möllers Verdienste

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) trauert laut Mitteilung vom Dienstag "um einen herausragenden hessischen Politiker, der seine Aufgaben stets mit Herzblut und Hingabe erfüllte". Dietrich Möller habe die Politik des Landes über Jahrzehnte auf Landes- und kommunaler Ebene mitgestaltet. "Seine Verdienste für Marburg, die Region und das Land werden unvergessen bleiben."

Redaktion: Fabian Weidenhausen

Quelle: hessenschau.de